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Centurion (2010)

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Es gibt da draußen mindestens zwei Themen, über die man immer einen Film drehen kann. Das eine ist der Zweite Weltkrieg, das andere das Römische Imperium. Da der Titel dieses Films „Centurion“ (Budget 12 Millionen Dollar) lautet, könnt ihr euch sicher denken, worum es hier geht. Um den Zweiten Weltkrieg? Herzlichen Glückwunsch. Hiermit seid ihr ganz offiziell unfähig. Scherz beiseite, natürlich geht es um Rom. Und was machen Römer mit Vorliebe? Sie ziehen in irgendwelche Wälder, um sich dort von Barbaren massakrieren zu lassen.

 

Handlung

Wir schreiben das Jahr 117 nach Christus. Ganz Britannien ist von den Römern besetzt. Ganz Britannien? Nein. Tatsächlich war es das nie. Dazu fehlte doch eine ganze Menge mehr als nur ein Dorf. Eher so etwas wie das heutige Schottland. Das müssen auch die Soldaten einer römischen Grenzgarnison erfahren, als sie eines Nachts von den Pikten überfallen werden. Einzig der Centurio Quintus Dias überlebt das Gemetzel. Er wird gefangen genommen, kann aber bald darauf entkommen. Die Pikten sind ihm jedoch dicht auf den Fersen.

Glücklicherweise trifft Quintus auf die Neunte Legion, welche ausgesandt wurde, um den Widerstand der Pikten ein für allemal zu brechen. Das geht jedoch gründlich schief. Die Neunte Legion gerät in einen Hinterhalt und wird vollständig aufgerieben. Lediglich eine Handvoll Soldaten überlebt das Gemetzel. Darunter auch Quintus, der sich einmal mehr in einer brenzligen Situation befindet.

Er schart die Überlebenden um sich und versucht, gemeinsam mit diesen, den Kommandanten der Neunten Legion zu befreien, der von den Pikten gefangen genommen wurde. Aber auch das misslingt. Es kommt jedoch sogar noch schlimmer. Während der Befreiungsaktion tötet einer der Legionäre den Sohn des Piktenkönigs Gorlacon. Folglich machen die Pikten erbarmungslos jagt auf die letzten paar römischen Überlebenden.

Dieser Plan hat sowas von nicht funktioniert: Anstatt den Widerstand der Pikten zu brechen, gerät die Neunte Legion in einen Hinterhalt und wird vollständig aufgerieben.

Dieser Plan hat sowas von nicht funktioniert: Anstatt den Widerstand der Pikten zu brechen, gerät die Neunte Legion in einen Hinterhalt und wird vollständig aufgerieben.

 
Kontra

  • Kein Monumentalfilm. Auch wenn man, aufgrund des Trailers, den Eindruck gewinnen könnte, handelt es sich bei „Centurion“ keinesfalls um einen Monumentalfilm. Wer epische Schlachten zwischen Römern und Pikten erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Es gibt lediglich die eine Alibi-Schlacht zu Beginn – und das war es dann. Aufgrund des sehr geringen Budgets des Films ist das allerdings auch nicht weiter verwunderlich.
  • Nicht gerade die originellste Idee für einen Film. Wie viele Filme nach diesem Strickmuster gibt es bereits? Ich habe keine Ahnung. Aber es sind nicht wenige.
  • Alles in allem recht generisch. Man gewinnt den Eindruck, dass „Centurion“ im wesentlichen festen Programmpunkten folgt und diese monoton abspielt. Schlacht, Niederlage, Flucht, Romanze, Showdown, Verrat. Damit enthält der Film zwar alles, was er braucht, aber auch nicht viel mehr. Er geht an keiner Stelle wirklich ins Detail. Mangelnde Tiefe trifft es wohl am besten.
  • Historisch fragwürdig. Als Geschichtsstunde ist der Film weniger zu gebrauchen. Der grobe zeitliche Rahmen stimmt zwar und auch die Ausrüstung der Römer und Pikten wirkt auf einen Laien überzeugend, aber das war es dann auch schon. Dass die römische Neunte Legion damals tatsächlich in Britannien vernichtet wurde, gilt zudem als wenig wahrscheinlich.
Ein echter Trooper: Quintus verliebt sich in Rekordzeit in die schöne Piktin Arianne. Da es sich bei dieser um die einzige Frau in diesem Film handelt, welche ihn nicht umbringen will, ist das aber auch irgendwie verständlich.

Ein echter Trooper: Quintus verliebt sich in Rekordzeit in die schöne Piktin Arianne. Da es sich bei dieser um die einzige Frau in diesem Film handelt, welche ihn nicht umbringen will, ist das aber auch irgendwie verständlich.

 
Pro

  • Gute Schauspieler. Auch wenn der Film nicht zulässt, das diese ihr volles Potenzial entfalten, sind die Darsteller dennoch sehr gut. So wird die Hauptrolle des Quintus Dias von Michael Fassbender gespielt, der bereits in „X-Men: First Class“ als junger Magneto überzeugen konnte und auch in „300“ mitwirkte.

    Liam Cunningham ist ein weiterer Schauspieler, der zwar keinen sehr hohen Bekanntheitsgrad besitzt, den ich aber durch „Game of Thrones“ kennen und schätzen gelernt habe. Dort spielt er die Rolle des Ser Davos Seaworth. Im Jahre 2013 wirkte er auch in einer „Dr. Who“-Folge mit.

    Was uns gleich zu dem nächsten Schauspieler führt. Noel Clarke. Ein weiterer Name, mit dem die meisten Personen wohl nicht viel anfangen können, mit dem Fans von „Dr. Who“ allerdings bestens vertraut sein sollten. Dort spielte er nämlich den häufig wiederkehrenden Charakter Mickey Smith (2005-2010). Zudem hatte er, unter anderem, in „Star Trek: Into Darkness“ (2013) eine Nebenrolle inne.

    Wie dem auch sei, diese Schauspieler leisten hervorragende Arbeit darin, einem die flüchtenden römischen Legionäre sympathisch zu machen. Eine sehr wichtige Aufgabe, da der Film ansonsten einen Großteil seines Reizes verlieren würde.

    Aber nicht nur die Helden, auch die vermeintlichen Schurken tragen dazu bei, dass „Centurion“ funktioniert. Ulrich Thomson überzeugt als Piktenkönig Gorlacon ebenso wie Olga Kurylenko als Piktenkriegerin Etain. Auch wenn Letztere es dabei ziemlich leicht hat, da Etain nie spricht. Weil ihr als Kind von den Römern die Zunge herausgeschnitten wurde, beschränkt sich ihre Rolle darauf, böse dreinzuschauen und dabei möglichst gut auszusehen. Aber das kriegt sie hin. Die perfekte Rolle für eine Schauspielerin/Model, möchte man fast sagen. Der Schwarzenegger-Ansatz.

  • Gute Action. Ein wichtiger Punkt in einem Film mit diesem Thema. Ja, die Action kann sich in der Tat sehen lassen. Sie ist gut inszeniert und so brutal, wie man es von großflächigem Einsatz von Hieb- und Stichwaffen erwarten würde. Ich sage nur: Speerstoß in die Lenden.
  • Keltische Kampfschlampen.
  • Schöne Landschaftsaufnahmen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den der Film anstandslos erfüllt. Man hat sich ein paar sehr schöne Locations ausgesucht. Gedreht wurde in Schottland und England.
Die Rolle der Etain könnte geradewegs von einer Metal-Dating-Seite stammen. Nickname: Keltenkriegerin_Etain. Mag: Männer mit langen Haaren, in der Gegend rumschreien, (Kunst)Leder und Mascara. Mag nicht: Männer mit kurzen Haaren, Sandalen und Togas. Hobbies: Mit Speeren spielen, im Wald kampieren, Römer köpfen.

Die Rolle der Etain könnte geradewegs von einer Metal-Dating-Seite stammen. Nickname: Keltenkriegerin_Etain. Mag: Männer mit langen Haaren, in der Gegend rumschreien, (Kunst)Leder und Mascara. Mag nicht: Männer mit kurzen Haaren, Sandalen und Togas. Hobbies: Mit Speeren spielen, im Wald kampieren, Römer köpfen.

 
Fazit

„Centurion“ ist sicher kein schlechter Film. Tatsächlich würde ich ihn durchaus als „gut“ bezeichnen. Allerdings nicht als „sehr gut“ und genau da liegt der Hund begraben. Obwohl der Film den Zuschauer gut unterhält, hinterlässt er im Endeffekt keinen bleibenden Eindruck. Dafür ist er bei Weitem zu generisch. Er enthält aber auch keine größeren Patzer. Jeder, der lediglich einen Zeitvertreib für anderthalb Stunden sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Saving Private Ryan (1998)



Raumpatrouille: Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion (1966)

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Raumpatrouille title cardRaumpatrouille: Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ ist definitiv viel zu lang um es mehr als einmal zu schreiben. Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der das dachte, weswegen die Serie unter anderem auch „Raumschiff Orion“ oder „Raumpatrouille Orion“ bezeichnet wird. Mir genügt einfach nur „Raumpatrouille“. Angeblich handelt es sich bei „Raumpatrouille“ um die erste und bekannteste deutsche Science-Fiction-Fernsehserie. Da mir auf die schnelle nicht einmal eine andere einfällt, könnte das durchaus hinkommen.

 

 

Setting

 

Man erfährt nur, dass die Handlung in der Zukunft spielt. Das Jahr wird an keiner Stelle genannt. Keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, wie viele Klassiker es geschafft haben, die Zukunft, von der sie angeblich handeln, zu überleben. Aber ein paar Dinge werden dem Zuschauer doch verraten. Zum Beispiel, dass es keine Nationalstaaten mehr gibt und die Menschheit unter einer Regierung vereint ist. Des Weiteren gibt es menschliche Kolonien im All und der irdische Meeresgrund wurde als Wohnraum erschlossen. Außerdem verfügt die Erde über eine gigantische Raumflotte, welche der Verteidigung dient. Die Orion ist Teil dieser Flotte.

Vom Grunddesign her ist die Orion lediglich eine einfache fliegende Untertasse. Aber sie hat spicky Heckspoiler. Funktioniert für mich.

Vom Grunddesign her ist die Orion lediglich eine einfache fliegende Untertasse. Aber sie hat spicky Heckspoiler. Funktioniert für mich.

 

Handlung

 

Die Serie ist vergleichsweise kompakt. Sie umfasst lediglich sieben Folgen.

 

1. Angriff aus dem All

 

Als Major Cliff Allister McLane, Kommandant des Raumkreuzers Orion, zum wiederholten Male entgegen einem ausdrücklichen Befehl seiner Vorgesetzten handelt, wird er von den Schnellen Kampfverbänden zur Raumpatrouille strafversetzt. Sehr ruhig geht es dort allerdings nicht zu. Schon bei ihrem ersten Patrouillenflug trifft die Crew der Orion auf eine bis dahin unbekannte außerirdische Rasse, die sie auf den Namen Frogs taufen. Die Frogs haben dem entfernten Außenposten MZ-4 übernommen und dessen Besatzung getötet.

 

2. Planet außer Kurs

 

Die Frogs lenken eine Supernova auf die Erde, um sie zu vernichten. Da es sich bei der Orion um das schnellste Raumschiff der irdischen Flotte handelt, wird McLane ausgesandt, um die Leitstelle der Frogs ausfindig zu machen und zu zerstören.

 

3. Hüter des Gesetzes

 

McLane erhält von einem alten Freund den Hinweis, dass mit dem Erzbergwerk auf dem Planetoiden Pallas etwas nicht stimmen würde. Dessen Besatzung lässt sich nicht mehr blicken und anstatt des erwünschten Erzes wird lediglich Abraum zum Frachtraumschiff transportiert. Als sich McLane dazu entschließt vor Ort nach dem rechten zu sehen, erwartet ihn eine unangenehme Überraschung. Die Arbeitsroboter haben die Macht übernommen.

 

4. Deserteure

 

Ein Commander der Raumstreitkräfte versucht, zu den Frogs überzulaufen. Sein Raumschiff wird aber abgefangen und er selbst, ebenso wie seine Besatzung, vor Gericht gestellt. Dort sagt er aus, er könne sich an den besagten Vorfall nicht erinnern. McLane wird mit der Untersuchung des Falles beauftragt. Dazu begibt er sich in den Raumsektor, in welchem der Commander zum Überläufer wurde. Doch plötzlich scheint auch auf der Orion ein Verräter sein Unwesen zu treiben.

 

5. Der Kampf um die Sonne

 

Die Sonne heizt sich zusehends auf, was katastrophale Auswirkungen auf die Erde hat. Zunächst zieht man in Betracht, dass es sich dabei um ein natürliches Phänomen handelt. Aber das ist nicht der Fall. Eine fremde Macht ist dafür verantwortlich. Allerdings nicht die Frogs.

 

6. Die Raumfalle

 

Die Orion bekommt einen berühmten Passagier, der sie auf ihrem nächsten Forschungsflug begleitet. Dabei handelt es sich um den SF-Schriftsteller Pieter Paul Ipsen. Als sich dieser einen kleinen Ausflug genehmigt, wird er jedoch dazu gezwungen, auf dem Strafplaneten Mura notzulanden. Dabei wird er von den ansässigen Sträflingen als Geißel genommen. Anschließend versuchen diese, McLane zu erpressen. Sie wollen sein Raumschiff übernehmen, um damit von Mura fliehen zu können.

 

7. Invasion

 

Die Frogs holen zum großen Schlag aus und starten eine Invasionsflotte mit Erdkurs. Die Terranischen Raumverbände versuchen Gegenmaßnahmen einzuleiten, werden jedoch durch Verräter in den eigenen Reihen daran gehindert. Die Startbasen der schweren Kreuzer werden sabotiert und der größte Teil der irdischen Verteidigungsflotte durch falsche Befehle weit vom Kurs abgebracht. Nur McLane und die Besatzung der Orion haben noch eine Chance die drohende Invasion aufzuhalten.

 

Anmerkungen zur Handlung

 

Die Serie umfasst zwar nur sieben Folgen, aber dafür sind alle sieben auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Des Weiteren deckt „Raumpatrouille“ mit diesen so ziemlich jedes Thema ab, welches im Bereich Science-Fiction relevant ist. Füller-Folgen gibt es nicht. Langeweile kommt an keiner Stelle auf.

 

 

Darsteller & Charakterinteraktion

 

Glaubt es oder nicht, aber die Darsteller von „Raumpatrouille“ sind durch die Bank gut und liefern eine rundum überzeugende Performance. Jedenfalls, wenn man das Alter der Serie berücksichtigt. Des Weiteren sind die Charaktere alles andere als eindimensional. Alle haben klar definierte Stärken und Schwächen, ebenso wie eine eigene Persönlichkeit. Für eine Produktion aus dieser Zeit ist das keine kleine Leistung und, sozusagen, auf das gelungene Teamwork von Drehbuchautoren und Darsteller zurückzuführen. Es gibt also doch gute deutsche Schauspieler. Nach „Welt am Draht“ ist das eine angenehme Überraschung.

 

Aber nicht nur die Performance der einzelnen Darsteller ist gut, auch die Interaktion der Charaktere untereinander ist ausgezeichnet. Es gibt Sympathien und Antipathien, Konflikte und Bündnisse sowohl zwischen einzelnen Personen als auch Personengruppen und Organisationen. Dadurch wirkt „Raumpatrouille“ trotz seines abgehobenen Settings sehr realistisch und glaubwürdig. Auch soweit es die Funktionalität der fiktiven Organisationen angeht. Die Militärs misstrauen der Regierung, der Geheimdienst misstraut jedem. Die Regierung arbeitet sehr langsam und braucht zumeist eine Weile, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Die Generalität ist auf ihrem Fachgebiet kompetent, der Chef des Geheimdienstes sieht dafür die größeren Zusammenhänge.

Die Crew der Orion. Commander McLane (ganz rechts) sucht unter dem strengen Blick seiner Sicherheitsoffizierin (zweite von links) nach einer Ausrede um seine letzte Verfehlung zu rechtfertigen. Unnötig zu erwähnen, dass aus den beiden Streithähnen später ein Paar wird. Vorangehende Eifersüchteleien eingeschlossen, denn MacLane unterhält auch ein gutes Verhältnis zu seiner charmanten, ehemaligen Vorgesetzten, General Lydia van Dyke.

Die Crew der Orion. Commander McLane (ganz rechts) sucht unter dem strengen Blick seiner Sicherheitsoffizierin (zweite von links) nach einer Ausrede um seine letzte Verfehlung zu rechtfertigen. Unnötig zu erwähnen, dass aus den beiden Streithähnen später ein Paar wird. Vorangehende Eifersüchteleien eingeschlossen, denn MacLane unterhält auch ein gutes Verhältnis zu seiner charmanten, ehemaligen Vorgesetzten, General Lydia van Dyke.


Terminologie

 

Es war schon mal eine sehr gute Idee dem Commander der Orion, Cliff Allister McLane, einen amerikanisch klingenden Namen zu geben. Das alleine ist bereits die halbe Miete. Der Rest der Crew wurde mit Namen versehen, welche die Besatzung sehr international wirken lassen. Die Sicherheitsoffizierin heißt Tamara Jagellowsk, der Navigator Atan Shubashi und so weiter. Setting, Handlung und Charaktere greifen somit gekonnt ineinander, was auch die Version einer vereinten Menschheit, welche die Serie vermitteln will, unterstützt.

 

Soweit es die technische Seite von „Raumpatrouille“ angeht, bediente man sich, sozusagen, des besten beider Welten. Die meisten Begriffe sind zwar deutsch, es finden aber auch englische Verwendung. So war „Raumpatrouille“, zum Beispiel, die erste deutsche Produktion, welche das englische Wort „Laser“ verwendete. Die Bewaffnung der Orion besteht zwar aus Energiewerfern und Antimateriebomben, aber die im Verlauf der Serie eingebaute Superwaffe hört auf den Namen Overkill.

 

Die Namen der Organisationen sind hingegen mehrheitlich in martialisch, militaristisch klingendem Deutsch gehalten. Galaktischer Sicherheitsdienst (GSD), Terrestrische Raumverbände (TRAV), Oberste Raumbehörde (ORB), Schnelle Kampfverbände, Amt für außerplanetarische Angelegenheiten und so weiter. Der Ort, an dem sich die Crew auf Heimaturlaub am liebsten aufhält, ist wiederum das Starlight Casino.

 

Spezialeffekte und Soundtrack

 

Wenn man berücksichtigt aus welcher Zeit die Serie stammt und das ihr Budget als deutsche Produktion wohl kaum sehr groß gewesen sein kann, sind ihre Spezialeffekte außergewöhnlich gut. Man hat sich hierbei wirklich sehr viel Mühe gegeben. Das gilt sowohl für die Außen- als auch die Innenaufnahmen. Darzustellen, wie eine fliegende Untertasse durch das All gleitet, ist natürlich nicht sehr schwierig. Aber auch der Start des Schiffes, von seiner Basis auf dem Meeresgrund, ist wirklich schön anzuschauen. Dasselbe kann man auch von der Inneneinrichtung, sowohl des Raumschiffes als auch der Basen und Gebäude sagen. Generell wurde viel Metall verwendet. Oder zumindest Stoffe und Materialien, welche metallisch wirken. Damit ist das Design sowohl futuristisch als auch zeitlos.

 

„Raumpatrouille“ spielt fast vollständig in einer komplett künstlichen Umgebung, das heißt die Crew bewegt sich an keiner Stelle durch reale Städte, Dörfer oder Wälder. Somit kommt es nicht zu einem Clash zwischen künstlicher und realer Umgebung, was die Serie wie aus einem Guss wirken lässt und die Illusion an keiner Stelle aufbricht. Lediglich in der Folge „Der Kampf um die Sonne“ wurde ein reales Gebäude (Schloss Höhenried) als Kulisse verwendet. Da diese jedoch auf einem fremden Planeten spielt, entsteht hierdurch ein interessanter Kontrast zu den Unterwasserstädten der Erde.

 

Der Soundtrack von „Raumpatrouille“ fällt hingegen recht spartanisch aus. Viel zu hören gibt es hier nicht. Was es aber zu hören gibt, klingt sehr spacig. Kennt ihr das Gedudel, welches man normalerweise mit SF-Filmen der Fünfziger Jahre in Verbindung bringt? „Raumpatrouille“ hat genau das. Plus einem Opening, welches sich als echter Ohrwurm entpuppt.

So muss die Brücke eines Raumschiffes aussehen. Dann klappt es auch mit den Nachbarn. Trotz Bügeleisen, Pappbechern und Wasserhahn-Amaturen, wirkt das Interior der Orion sehr futuristisch. Auf eine klassische Art und Weise, versteht sich. Schwarz-Weiß sei dank.

So muss die Brücke eines Raumschiffes aussehen. Dann klappt es auch mit den Nachbarn. Trotz Bügeleisen, Pappbechern und Wasserhahn-Amaturen, wirkt das Interior der Orion sehr futuristisch. Auf eine klassische Art und Weise, versteht sich. Schwarz-Weiß sei dank.

 

Raumpatrouille & Star Trek

 

Obwohl „Raumpatrouille“ und „Star Trek“ im selben Jahr im Fernsehen ausgestrahlt wurden, standen sie nie in direkter Konkurrenz zueinander. „Raumpatrouille“ lief ausschließlich im deutschen Fernsehen, „Star Trek“ in den Vereinigten Staaten. Erst sechs Jahre später flimmerten die Abenteuer von Captain Kirk auch bei uns über die Bildschirme.

 

Darüber, welche Serie die bessere ist, kann man sich streiten. „Raumpatrouille“ ist, im direkten Vergleich, zumindest konkurrenzfähig. Tatsächlich war die Serie zum Zeitpunkt ihres Erscheinens insofern veraltet, als das sie noch in Schwarz-Weiß gehalten war. „Star Trek“ war damals bereits in Farbe. Paradoxerweise ist es aber gerade dieser Umstand, welcher „Raumpatrouille“ heute besser aussehen lässt. Nicht nur das „Raumpatrouille“ dadurch älter wirkt und damit umso spektakulärer in Hinsicht auf seine Effekte. Zudem sahen die Farben in den ersten Farbfilmen und Serien durch die Bank scheußlich aus. „Raumpatrouille“ hat dieses Problem hingegen nicht, was auch den Kulissen zugute kommt.

 

In puncto Frauenquote hat „Raumpatrouille“ definitiv die Nase vorn. Zwei der sechs Besatzungsmitglieder der Orion sind Frauen. Im Gegensatz zur originalen Enterprise-Crew, welche lediglich mit Uhura aufwarten kann. Selbst im Führungsstab der Raumflotte gibt es eine Generalin. Lydia van Dyke, welche McLane’s direkte Vorgesetzte war, als dieser noch den Schnellen Kampfverbänden angehörte. Van Dyke hat im Verlauf der Serie eine wichtige Nebenrolle inne und taucht somit immer wieder auf. Damit ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Serie. Auch wenn das restliche Oberkommando ansonsten durchgehend aus Männern besteht.

 

Soweit es die Anzahl der Folgen angeht, ist „Star Trek“ zwar haushoch überlegen, aber dafür sind viele von denen ganz furchtbar schlecht. „Raumpatrouille“ hält diesem Umstand wenige gute Episoden entgegen. „Star Trek“ enthält tonnenweise Gesichtsentgleisungen von Kirk und Konsorten infolge telepathischer Attacken oder ähnlich skurriler Phänomene, während „Raumpatrouille“ zwar auch einiges an Humor enthält, aber überwiegend in einem ernsten Grundton gehalten ist. Trash ist zwar beides, aber es handelt sich doch um zwei ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen.

 

 

Fazit

 

Für alle Fans von klassischen Werken der Science-Fiction ist „Raumpatrouille“ definitiv Pflicht. Den Ruf eines Kultklassikers hat sich die Serie auf jeden Fall verdient. Unnötig zu erwähnen, dass sich die Serie, aufgrund ihrer militaristischen Orientierung, seinerzeit dem Vorwurf ausgesetzt sah, faschistoid zu sein. Natürlich ist dieser Vorwurf unhaltbar und absolut lächerlich. Aber was will man von deutschen Kritikern auch anderes erwarten? Immerhin ist es richtig, dass „Raumpatrouille“ an keiner Stelle mit moralischen Dilemmas aufwartet und durch die Bank relativ zielgerichtet ist.

 

Vorher in dieser Kategorie: Transformers Prime: Beast Hunters (2013)


Rambo (2008)

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Rambo movie posterDie Rambo-Filme haben den Ruf von hirnlosen, über alle Maßen übertriebenen, Gewaltstreifen. Dabei war der erste Film der Reihe durchaus gut und erfreute sich einer Resonanz, die größtenteils positiv ausfiel. Sowohl vonseiten des Publikums als auch der Kritiker. Wusstet ihr, dass es sich bei dem ersten Rambo-Film, um eine Literaturverfilmung handelt? Erst die beiden Nachfolgeteile generierten den schlechten Ruf, der die Reihe fortan prägte. Aber wie sieht es mit der Neuverfilmung, „Rambo“ (Budget 50 Millionen Dollar) von 2008 aus? In welchem Bereich ist diese anzusiedeln?

 

 

Handlung

 

Der verbitterte und schweigsame Vietnamveteran John James Rambo lebt mittlerweile in Thailand und verdient sich seinen Unterhalt als Schlangenfänger und Bootskapitän. Eines Tages wird er von einer Gruppe amerikanischer Missionare darum gebeten, diese nach Burma zu bringen. Sie wollen dort humanitäre Hilfe leisten und ein Dorf mit Flüchtlingen medizinisch versorgen. Nach anfänglicher Skepsis willigt Rambo schließlich ein.

 

Kurze Zeit später reißt der Kontakt zu den Missionaren ab. Erneut wendet man sich an Rambo. Dieses Mal soll er die Söldner eines Rettungstrupps in das Kriegsgebiet bringen. An ihrem Ziel angekommen müssen die Söldner jedoch feststellen, dass das Flüchtlingsdorf überfallen und die Missionare entführt wurden. Die Söldner sind sich nicht sicher, wie sie weiter vorgehen sollen. Es ist Rambo, der den Ausschlag gibt und auf eine Befreiungsaktion drängt. Da der Gegner sich als gut bewaffnet und zahlenmäßig weit überlegen erweist, gestaltet sich das jedoch nicht so einfach.

 

Die Befreiungsaktion gelingt zwar, doch werden die Flüchtenden unterwegs eingeholt und geraten ein weiteres Mal in die Gewalt ihrer Peiniger. Mitsamt der Söldner, die sie eben erst befreit haben. Lediglich John Rambo, einer der Söldner und eine einzige Missionarin entgehen der Gefangennahme. Als die burmesischen Soldaten damit beginnen die Gefangenen zu foltern und zu töten, entschließt Rambo sich einzugreifen.

Feuer frei aus allen Rohren: Rambo, wie man ihn kennt.

Feuer frei aus allen Rohren: Rambo, wie man ihn kennt.

 

Auf den Punkt gebracht

 

Es macht nicht wirklich Sinn „Rambo“ einer tiefgreifenden Analyse zu unterziehen oder groß um den heißen Brei herum zu reden. Der Film ist eine Gewaltorgie und nicht viel mehr. Die moralische Rechtfertigung für das Gemetzel liefert das unmenschliche Verhalten der burmesischen Soldaten. Damit werden diese quasi zu Freiwild. Oder, um es anders auszudrücken, zum Abschuss freigegeben. Eine typische Actionfilm-Rechtfertigung, die mir immer gut genug war, aber feinsinnigere Geister wohl kaum überzeugen dürfte.

 

Technisch ist der Film voll auf der Höhe der Zeit. Das Blut- und Gedärm-Gespritze sieht so überzeugend aus, wie man es sich nur wünschen kann. Mit anderen Worten, der Film hat zwar nur eine einzige Funktion, aber die erfüllt er. „Rambo“ liefert realistisch wirkende, brachial-brutale Action ohne Wenn und Aber.

 

Einzig der Schauplatz des Geschehens, namentlich Burma, hebt den Film ein kleines bisschen aus dem blutigen Einheitsbrei, handelsüblicher Hardcore-Actionfilme hervor. Hier wurde auf eine Krisenregion aufmerksam gemacht, die seinerzeit von der Medienwelt vollkommen ignoriert wurde. Das Land stand unter der Herrschaft einer Militärherrschaft, Menschenrecht wurden mit Füßen getreten und Minderheiten rücksichtslos misshandelt. Folter und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung. Die kritische Lage in Burma dauert bis heute an.

Dank einer wahren Flut von Neuverfilmung mit irreführender Titelgebung ist es mittlerweile gar nicht mehr so einfach, den Durchblick zu wahren. Insgesamt könnte man mittlerweile drei verschiedene Filme meinen, wenn man den Namen Rambo ausspricht. Teil 1, 2 und 4. Bei nur vier Filmen insgesamt, ist das eine echte Meisterleistung. Deshalb auch die Tabelle.

Dank einer wahren Flut von Neuverfilmung mit irreführender Titelgebung ist es mittlerweile gar nicht mehr so einfach, den Durchblick zu wahren. Insgesamt könnte man mittlerweile drei verschiedene Filme meinen, wenn man den Namen Rambo ausspricht. Teil 1, 2 und 4. Bei nur vier Filmen insgesamt, ist das eine echte Meisterleistung. Deshalb auch die Tabelle.

 

 

Trivia

 

  • Rambo ist eine amerikanisch-deutsche Produktion.
  • Die unzensierte Fassung des Films landete in Deutschland auf dem Index.
  • In Burma ist der Film verboten, wird jedoch von einer Jugendbewegung unter der Hand verbreitet und als Anti-Regierungs-Propaganda verwendet.
  • „Rambo“ stärkte die Moral der Widerstandskämpfer, der ethnischen Minderheit der Karen, welche in Burma seit Jahrzehnten unterdrückt wird. Zitate aus dem Film werden als Schlachtrufe benutzt.

 

 

Fazit

 

Wenn man ihn mit den anderen Teilen der Reihe vergleicht, liegt „Rambo“ qualitativ im gehobenen Mittelfeld. Zwar ist er nicht so gut wie der erste Teil, aber doch deutlich besser als Teil 2 und 3. Wirklich sinnvoll ist ein Vergleich mit den Vorgänger-Filmen allerdings nicht, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass man den zweiten und dritten Film mittlerweile kaum noch ernst nehmen kann. Dazu sind diese in jeder Hinsicht zu kitschig und zudem veraltet. Sowohl in filmischer als auch politischer Hinsicht. Somit ist der aktuelle Vertreter ein gelungenes Update, welches wohl jeden Fan brutaler Action zufriedenstellen dürfte.

 

Vorher in dieser Kategorie: Centurion (2010)


Stargate SG-1 (1997)

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Stargate_SG-1_cast_minus_Jonas_QuinnÜber „Stargate SG-1“ wollte ich schon lange einmal etwas schreiben. Da gab es bislang nur ein Problem. Ich kannte die Serie nicht. Die lief damals nämlich zu einer für mich sehr ungünstigen Sendezeit. Also nahm ich mir vor, „Stargate“ im Nachhinein anzuschauen. Das jedoch, erwies sich als gar nicht so einfach. Die Serie war nämlich recht erfolgreich und lief über insgesamt 10 Staffeln. Es gibt also über 200 Folgen. 214, um genau zu sein. Das ist ein ganz schöner Batzen. Allein die Menge wirkt abschreckend. Trotzdem habe ich es mittlerweile geschafft. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.

 

 

Handlung


Die Handlung von „Stargate SG-1“ beginnt ungefähr ein Jahr nach den Ereignissen im „Stargate“-Kinofilm von 1994. Die Menschen finden heraus, dass das Stargate keineswegs lediglich nach Abydos führt, sondern Teil eines interstellaren Netzwerkes ist, welches unzählige Planeten unserer Milchstraße miteinander verbindet. Unglücklicherweise ist es ausgerechnet der Systemlord Apophis, welcher die Menschheit mit dieser Tatsache vertraut macht. Die unangenehme Kehrseite der Medaille ist folglich auch, dass die Vernichtung von Ra, ein Jahr zuvor, lediglich ein Etappensieg war.

Neben Ra gibt es noch zahlreiche weitere bösartige Außerirdische, die sogenannten Goa’uld, welche eine Bedrohung der Sicherheit der Erde darstellen. Folglich wird das Stargate Programm wieder aufgenommen und mehrere Einsatzteams aufgestellt um die fremden Welten außerhalb unseres Sonnensystems zu erforschen. Die Aufgabe dieser Teams besteht darin, Kontakt zu außerirdischen Zivilisationen herzustellen, Verbündete im Kampf gegen die Goa’uld zu gewinnen und fortschrittliche Technologien zu requirieren.

Das ursprüngliche Stargate-SG-1-Team. Von links nach rechts: Dr. Samantha Carter (Amanda Tapping), Jack O'Neill (Richard Dean Anderson), Teal'c (Christopher Judge), Dr. Daniel Jackson (Michael Shanks) und General George Hammond (Don S. Davis).

Das ursprüngliche Stargate-SG-1-Team. Von links nach rechts: Dr. Samatha Carter (Amanda Tapping), Jack O’Neill (Richard Dean Anderson), Teal’c (Christopher Judge), Dr. Daniel Jackson (Michael Shanks) und General George Hammond (Don S. Davis).

 

 

Military-Science-Fiction


Bei „Stargate SG-1“, fortan der Einfachheit halber lediglich als „Stargate“ bezeichnet, handelt es sich um einen seltenen Vertreter des SF-Genres Military-Science-Fiction. Die SG-Teams, sowie die dazugehörige Dachorganisation, Stargate Command, besteht aus Angehörigen des US-Militärs. Der US Air Force, um genau zu sein. Dementsprechend sind Stargate-Teams schwer bewaffnet und nicht gerade zimperlich im Umgang mit aggressiven Außerirdischen. So manch ein Möchtegern-Welteroberer muss sehr zu seinem Verdruss feststellen, dass er durchaus erschossen werden kann. Ganz egal wie sehr er auch von sich überzeugt ist.

Selbst die als Replicators bekannten außerirdischen Metallspinnen vertragen den Beschuss mit einer M16 nicht besonders gut, können dieses Defizit aber zumeist durch zahlenmäßige Überlegenheit kompensieren.

Selbst die als Replicators bekannten außerirdischen Metallspinnen vertragen den Beschuss mit einer M16 nicht besonders gut, können dieses Defizit aber zumeist durch zahlenmäßige Überlegenheit kompensieren.

Auch wenn die Menschen den Goa’uld technisch offiziell unterlegen sind, offenbart der Clash zwischen realer Waffentechnologie und SF-B-Movie-Arsenal doch, wie sehr diese Dinge im Bereich SF der Realität in vielen Fällen hinterher hinken. Ja, die Menschen haben keine Raumschiffe oder abgehobenen Strahlwaffen. Trotzdem sind sie den Kriegern der Goa’uld, dank moderner Schnellfeuerwaffen im Kampf auf kurze Distanz überlegen. Ein Umstand, der übrigens auch im Verlauf der Serie anerkannt und hintergrundtechnisch erklärt wird. Ob das aber von Anfang an so vorgesehen war, ist nicht eindeutig ersichtlich. Immerhin verfügen die meisten der unentbehrlichen Bösewichte über spezielle Ausrüstung, wie zum Beispiel die handelsüblichen undurchdringlichen Kraftfelder, um eine direkte Konfrontation mit den Helden überleben zu können. Und die haben sie auch bitter nötig.

Zu Beginn der Serie ist die Standardwaffe eines SG-Teams eine MP5 (ganz oben) des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch. Später wechselt man zur belgischen P90 (Mitte). Die deutsche MP7, ebenfalls von Heckler & Koch, hat im weiteren Verlauf der Serie aber auch noch einen kurzen Gastauftritt.

Zu Beginn der Serie ist die Standardwaffe eines SG-Teams eine MP5 (ganz oben) des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch. Später wechselt man zur belgischen P90 (Mitte). Die deutsche MP7, ebenfalls von Heckler & Koch, hat im weiteren Verlauf der Serie aber auch noch einen kurzen Gastauftritt.

Mal abgesehen davon, dass diese Ausrichtung der Serie für eine anständige Dosis an Action sorgt, hat sie auch noch andere Nebenwirkungen, welche durchaus angenehm sind. Die Anzahl der Drama-Queens ist in „Stargate“ auf einem ständigen Rekordtief. Offensichtlich beschäftigt die US-Air Force weder Minderjährige, noch Heulsusen und schon gar keine minderjährigen Heulsusen. Military Personal for the win. Zwar gibt es die üblichen moralischen Dilemmata, in welchen sich die Mitglieder von SG-1 von Zeit zu Zeit verfangen, aber im Endeffekt hat eben doch immer der Ranghöchste das sagen und bestimmt, wo es lang geht.

Wenn Not am Mann ist, feuert Stargate Command schon einmal eine Luft-Boden-Rakete durch ein Stargate. Ein Goa'uld wird im Verlauf einer solchen Aktion ausgeschaltet. Sozusagen, durch direkten Raketenbeschuss.

Wenn Not am Mann ist, feuert Stargate Command schon einmal eine Luft-Boden-Rakete durch ein Stargate. Ein Goa’uld wird im Verlauf einer solchen Aktion ausgeschaltet. Sozusagen, durch direkten Raketenbeschuss.

 

 

Technische Entwicklung


Während dieses Thema in den weitaus meisten SF-Serien grob übergangen wird, gibt es in „Stargate“ tatsächlich so etwas wie Fortschritt und eine technologische Entwicklung. Da die Aufgabe der Stargate-Teams in erster Linie darin besteht, überlegene Technik zu finden und zurück zur Erde zu bringen, ist das sozusagen eine Grundvoraussetzung des Settings. Trotzdem lässt man sich anfangs sehr viel Zeit damit. Gerade zu Beginn der Serie erweisen sich sämtliche Fundstücke als durch die Bank unbrauchbar. Teilweise mit den absurdesten Begründungen.

Ein Goa'uld Mutterschiff. Diese Schiffe verfügen über eine typische, böses-außerirdisches-Raumschiff-Standardausrüstung, wie Schutzschilde und einen städteausradierenden Todesstrahl. Genau genommen sind sie damit eigentlich fliegende Klischees.

Ein Goa’uld Mutterschiff. Diese Schiffe verfügen über eine typische, böses-außerirdisches-Raumschiff-Standardausrüstung, wie Schutzschilde und einen städteausradierenden Todesstrahl. Genau genommen sind sie damit eigentlich fliegende Klischees.

Aber irgendwann klappt es doch. Ab diesem Zeitpunkt findet nicht nur eine fortlaufende Entwicklung statt, diese beschleunigt sich im Verlauf der Serie sogar immer mehr. Obwohl sie zuerst vollkommen vom Stargate-Netzwerk abhängig sind, soweit es interstellare Reisen angeht, entwickeln und bauen die Menschen schließlich eigene Raumschiffe. Dadurch werden sie letztendlich autark und steigen zu einer wichtigen Macht innerhalb der Milchstraße auf. Ein Traum für jeden SF-Fan.

Während die Goa'uld Mutterschiffe für die Menschen lange Zeit quasi unbezwingbar sind, kehrt sich dieses Verhältnis im Verlauf der Serie praktisch um. Später sind es die irdischen Raumschiffe, welche nun ihrerseits den Schiffen der Goa'uld überlegen sind. Links die Prometheus, das erste von Menschen erbaute Großraumschiff, rechts die Daedalus, das weiterentwickelte Nachfolgemodell.

Während die Goa’uld Mutterschiffe für die Menschen lange Zeit quasi unbezwingbar sind, kehrt sich dieses Verhältnis im Verlauf der Serie praktisch um. Später sind es die irdischen Raumschiffe, welche nun ihrerseits den Schiffen der Goa’uld überlegen sind. Links die Prometheus, das erste von Menschen erbaute Großraumschiff, rechts die Daedalus, das weiterentwickelte Nachfolgemodell.

 

 

Special Effects


Mit den Special Effects verhält es sich ähnlich wie mit der technischen Entwicklung innerhalb der Serie. Das ist auch kein Wunder, da Spezialeffekte um die Jahrtausendwende merklich günstiger wurden und „Stargate“ in diese Zeitspanne fällt. Während die Stargate-Teams in den ersten Staffeln damit vorlieb nehmen müssen, durch irgendwelche Wälder zu streifen, werden die Kulissen und Sets später sehr viel elaborierter. Es vergeht eine ganze Menge Zeit, bis es schließlich zu den ersten Raumkämpfen kommt. Aber wenn es dann soweit ist, freut man sich umso mehr darüber.

Auch wenn sie gegen Ende der Serie durch die Ori ersetzt werden, sind und bleiben die Goa'uld die typischen Markenzeichen-Schurken von „Stargate“. Hier die drei wichtigsten Goa'uld Systemlords. Von links nach rechts: Apophis, Ba'al und Anubis.

Auch wenn sie gegen Ende der Serie durch die Ori ersetzt werden, sind und bleiben die Goa’uld die typischen Markenzeichen-Schurken von „Stargate“. Hier die drei wichtigsten Goa’uld Systemlords. Von links nach rechts: Apophis, Ba’al und Anubis.

 

 

Charakterinteraktion und Humor


Gerade in den ersten Staffeln der Serie, wo die Spezialeffekte noch in den Kinderschuhen stecken und die Handlung sich in der Aufbauphase befindet beweist „Stargate“, dass das Herzstück einer guten Serie, aus den Hauptcharakteren und deren Performance besteht. Die Autoren sorgten in diesem Bereich für zwei Faktoren von entscheidender Wirkung. Zum einen machten Sie alle Hauptcharaktere sympathisch, zum anderen garantierten sie eine gute Interaktion der Charaktere untereinander.

Jonas Quinn (ganz links) dient in der Serie eine Weile als Ersatzmann für Dr. Jackson. Quinn wurde von Corin Nemec gespielt, der unter anderem, für seine Rolle als Parker Lewis bekannt ist.

Jonas Quinn (ganz links) dient in der Serie eine Weile als Ersatzmann für Dr. Jackson. Quinn wurde von Corin Nemec gespielt, der unter anderem, für seine Rolle als Parker Lewis bekannt ist.

Natürlich herrscht nicht immer Einigkeit unter den verschiedenen Mitgliedern des Teams oder zwischen dem Team und den restlichen Militärs oder Regierungsorganisationen. Für auftretende Interessenkonflikte und Meinungsverschiedenheiten gibt es aber in jedem Fall gute Gründe. Aufgesetzte wirken diese nur in den seltensten Fällen. Innerhalb des Teams sind es zumeist Colonel Jack O’Neill und der Zivilist und Archäologe Dr. Daniel Jackson, welche mit Vorliebe anderer Meinung sind. Angesichts des unterschiedlichen Hintergrunds der beiden Charaktere ist das kaum überraschend.

Die finale Version des SG-1-Teams. Nach dem Ausscheiden von Richard Dean Anderson übernimmt Ben Browder, in der Rolle von Lieutenant Colonel Cameron Mitchell, die Leitung des Teams.

Die finale Version des SG-1-Teams. Nach dem Ausscheiden von Richard Dean Anderson übernimmt Ben Browder, in der Rolle von Lieutenant Colonel Cameron Mitchell, die Leitung des Teams.

Immerhin verstehen sich die Autoren darauf, die grundliegenden Meinungsverschiedenheiten der Beiden so zu nutzen, dass die Serie dadurch gewinnt. Bedenken von Dr. Jackson und Colonel O’Neill sind in der Regel gut begründet und berechtigt. In manchen Fällen auch eine Quelle für humorvolle Bemerkungen, die von bitterer Ironie und Sarkasmus bis hin zu harmlosen Späßen reichen. Das ist eine weitere Stärke der Serie. Die Dialoge sind einfach nur genial. Nicht genug damit, dass sie des Öfteren humorvoll sind, sie wirken auch sehr authentisch.

 

 

Die Serie im Kontext


Wenn man sie im Kontext zu anderen SF-Serien setzt, erweist „Stargate“ sich als interessantes Bindeglied zwischen SF-Serien älterer Machart, wie zum Beispiel „Star Trek: The Next Generation“, und aktuelleren wie „Battlestar Galactica“. Aus diesem Grund war „Stargate“ für mich ganz besonders ansprechend, da es verschiedene Merkmale unterschiedlicher Stilrichtungen in sich vereint. Damit wird die Serie zu einem recht exotischen Mix. Zwar gibt es keinen wirklich durchgehenden Handlungsbogen, Stand Alone Folgen kommen immer wieder vor, trotzdem betreibt „Stargate“ von der ersten Staffel an bereits exzessives World-Building, wovon die Serie in ihrem weiteren Verlauf stark profitiert.

Dass zurückgreifen auf Material vergangener Folgen spart nicht nur Kulissen, sondern sorgt auch dafür, dass man das Stargate-Setting als ein zusammenhängendes Universum begreift. Es hilft die Folgen zueinander in Relation zu setzen und erlaubt eine grobe Einschätzung der Verhältnisse, inklusive der Machtverhältnisse, innerhalb des Settings. Des Weiteren sind, vor allem zum Ende der jeweiligen Staffel hin, Mehrfachepisoden an der Tagesordnung, wobei die Zahl 2 mit beängstigender Regelmäßigkeit überschritten wird. Da diese Doppel- Dreifach- oder sogar Vierfach-Folgen auch gerne einmal auf das Material einer älteren Folge zurückgreifen, entsteht auf diese Weise durchaus der Eindruck, dass die Serie einen durchgehenden Handlungsverlauf hätte. Obwohl das nicht wirklich der Fall ist.

Soweit es die Charaktere angeht, verhält es sich ganz ähnlich. Auch bei diesen handelt es sich um Hybriden. Zwar sind sie längst nicht so stark idealisiert, wie man das aus älteren Serien gewohnt ist, aber sehr wohl echte Helden, wie man sie nur aus Film und Fernsehen kennt. Mit den hyperrealistischen Figuren aus diversen neueren Produktionen haben sie indessen nichts gemein. Niemand stellt hier seine eigenen Interessen über die des Teams oder der Erde. Persönlicher Ehrgeiz ist nur in sehr geringem Umfang vorhanden. Alles in allem eine gelungene Kombination, welche die Helden aus „Stargate“ halbwegs glaubwürdig, aber nicht zu realistisch wirken läßt.

„Stargate SG-1“ lief von 1997 bis 2007, also einen Zeitraum von 10 Jahren. Dadurch wurde die Serie zur längsten am Stück laufenden SF-Serie überhaupt. Anhand des Diagramms wird auch die Sonderstellung deutlich, welche die Ausnahme- und Überflieger-Serie Babylon 5 einnimmt. Einen durchgehenden Handlungsbogen, über die komplette Laufzeit einer Serie hinweg, gab es damals eigentlich nur bei Animes.

„Stargate SG-1“ lief von 1997 bis 2007, also einen Zeitraum von 10 Jahren. Dadurch wurde die Serie zur längsten am Stück laufenden SF-Serie überhaupt. Anhand des Diagramms wird auch die Sonderstellung deutlich, welche die Ausnahme- und Überflieger-Serie Babylon 5 einnimmt. Einen durchgehenden Handlungsbogen, über die komplette Laufzeit einer Serie hinweg, gab es damals eigentlich nur bei Animes.

 

Fazit


Alles in allem handelt es sich bei „Stargate“ um eine Serie, die ich nur als gelungen bezeichnen kann und die auch heute noch konkurrenzfähig ist. In erster Linie ist das auf gutes Writting zurückzuführen, womit ich weniger die Story an sich, sondern vielmehr die Charaktere und die Art und Weise wie diese miteinander verkehren meine. „Stargate“ stellt auf eindrucksvolle Weise unter Beweis, dass die wichtigste Zutat für eine gute Show sympathische Charaktere und gewitzte Dialoge sind. Eine Tatsache, der sich die Serie von Anfang an bewusst zu sein scheint, den sie spielt diese Stärken ständig aus. Der Umstand, dass „Stargate“, in seinem weiteren Verlauf, ab einem gewissen Zeitpunkt, auch über ansehnliche Spezialeffekte verfügt, scheint da kaum nennenswert zu sein. In jedem Fall sehr empfehlenswert.

 

Vorher in dieser Kategorie: Raumpatrouille: Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion (1966)


Thor: The Dark World (2013)

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Thor_-_The_Dark_World_posterWenigstens auf einem Gebiet merkt man, dass wir mittlerweile im 21. Jahrhundert angekommen sind. In der Filmwelt. Wie wäre es sonst zu erklären, dass es bereits Dinge gibt wie den zweiten Teil einer Verfilmung von Marvel Comics Thor, den fünften Spiderman-Film und die, mittlerweile, sechste Installation einer Tolkienverfilmung. Aber zurück zu „Thor: The Dark World“ (Budget 170 Millionen Dollar).

 

 

Handlung


Alle paar Jahrtausende kommt es zum Auftreten eines Phänomens, welches als die Konvergenz der Neun Welten bekannt ist. Dieses kosmische Ereignis sorgt dafür, dass die natürlichen Grenzen zwischen den verschiedenen Welten verwischen und diese beginnen, miteinander zu verschmelzen. Dadurch entstehen zahlreiche Übergänge und als Jane Foster, Thors Geliebte, in einen solchen stolpert, verschlägt es sie zufällig nach Svartalfheim, dem einstigen Königreich der Dunkelelfen. Dort kommt sie mit dem Äther in Berührung, der ultimativen Schöpfung und Waffe von Malekith, dem König der Dunkelelfen.

Der Äther ergreift von Janes Körper besitz und ist somit aus seinem einstigen Gefängnis befreit. Als die Dunkelelfen dies spüren, erwachen sie aus ihrem Jahrtausende währendem Schlaf und versuchen Jane in ihre Gewalt zu bringen. Thor erkennt, was vor sich geht. Doch er und Odin können sich auf keine gemeinsame Verteidigungsstrategie einigen. Entzweit und der Unterstützung durch seinen Vater beraubt, beschließt Thor es alleine mit Malekith aufzunehmen. Doch dazu benötigt er die Hilfe von Loki.

Wer immer sich dafür verantwortlich zeigt, dass dieses ungleiche Brüderpaar einmal mehr zusammen auf der Leinwand erschien, weiß definitiv was er macht und verdient eine Beförderung. Es ist nicht einfach, mit lediglich zwei Männern 100% des weiblichen Publikums zu bedienen. Aber hier gelingt es. Wer nicht auf den blonden, muskulösen Thor steht, mag den hinterlistigen, verschlagenen Loki. Die Fortgeschrittenen mögen selbstverständlich beide. Am liebsten gemeinsam unter einer Bettdecke.

Wer immer sich dafür verantwortlich zeigt, dass dieses ungleiche Brüderpaar einmal mehr zusammen auf der Leinwand erschien, weiß definitiv was er macht und verdient eine Beförderung. Es ist nicht einfach, mit lediglich zwei Männern 100% des weiblichen Publikums zu bedienen. Aber hier gelingt es. Wer nicht auf den blonden, muskulösen Thor steht, mag den hinterlistigen, verschlagenen Loki. Die Fortgeschrittenen mögen selbstverständlich beide. Am liebsten gemeinsam unter einer Bettdecke.

 

 

Marvel schlägt mal wieder zu


Ich glaube es war in meiner Review von Iron Man 3, wo ich geschrieben habe, dass Marvel mittlerweile den neuen Gold-Standard des zeitgenössischen Unterhaltungskinos etabliert hat. Man kann von dieser Art von Filmen halten, was man will. Aber sie sind unterhaltsam. Des Weiteren optisch eindrucksvoll, humorvoll und reich an Action. Die Handlung ist vielleicht nicht State of the Art, aber dafür sind die Charaktere zumeist sympathisch und erfreuen sich großer Beliebtheit beim Publikum. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen. Also liste ich hier einfach ein paar Pros und Kontras auf.

 

 

Kontra

 

  • Generischer Bösewicht. Ich bedauere es, das sagen zu müssen. Aber Malekith gibt als Gegner in diesem Film nicht viel her. Er ist schlicht und einfach zu platt und uninteressant. Seine Motivation ist Rache, er möchte einfach nur alles zerstören und interagiert nicht nennenswert mit anderen Figuren aus dem Film. Warum ich es bedauere, darauf hinzuweisen? Weil er von Christopher Eccleston gespielt wird. Einem Schauspieler, den ich sehr mag. Er spielte, unter anderem, den neunten Doctor in Doctor Who. Aber Kopf hoch, Christopher. Dich trifft keine Schuld. Die liegt bei den Writern.
Ich muss zugeben, dass ich ihn im Film nicht erkannt habe. Das Malekith, der König der Dunkelelfen (Bildmitte), von Christopher Eccleston gespielt wurde, habe ich erst hinterher erfahren. Trotzdem haben mich die Dunkelelfen irgendwie an die Cybermen erinnert. Das liegt wohl an den runden Augenhöhlen ihrer Masken. Das Ganze fügt sich zu einem tollen Bild zusammen. Dr. Who, der Anführer der Cybermen, versucht London zu zerstören. Endlich ergibt alles einen Sinn.

Ich muss zugeben, dass ich ihn im Film nicht erkannt habe. Das Malekith, der König der Dunkelelfen (Bildmitte), von Christopher Eccleston gespielt wurde, habe ich erst hinterher erfahren. Trotzdem haben mich die Dunkelelfen irgendwie an die Cybermen erinnert. Das liegt wohl an den runden Augenhöhlen ihrer Masken. Das Ganze fügt sich zu einem tollen Bild zusammen. Dr. Who, der Anführer der Cybermen, versucht London zu zerstören. Endlich ergibt alles einen Sinn.

 

  • Dunkelelfendesign. Mal wieder die Dunkelelfen. Versteht mich nicht falsch. Die Dunkelelfen sind nicht der ultimative Schwachpunkt des Films. Ich mag sie mehr als die Frostriesen aus Teil 1. Auch ihr Design. Aber eine Kleinigkeit stört mich daran doch. Und wo soll ich das ankreiden, wenn nicht unter dem Kontra-Abschnitt? Während das Design der Dunkelelfen an sich recht nett aussieht, wirken diese bei Weitem zu klobig. War es nicht irgendwann einmal so, dass Elfen schlank waren? Oder es zumindest sein sollten? Bei all den CGI-Effekten, mit denen dieser Film gespickt ist, war dafür kein Platz mehr? Auch Malekith, der König der Dunkelelfen, wirkt klobig wie nur was. Hätte man den nicht ein wenig weniger dick anziehen können? Allzu schwer hätte es jedenfalls nicht sein können, Malekith schlank wirken zu lassen. Christopher Eccleston ist nämlich eher ein hagerer Typ.

 

  • Ich kann es nicht leugnen, aber bei all den schönen Effekten, die der Film vorzuweisen hat, kann er doch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Story ziemlich Banane ist. Zugegeben, für eine Comicverfilmung ist sie okay. Aber auch in diesem Bereich hatten wir schon Besseres. Ich sage nur „X-Men: First Class“. Aber auch der Vorgängerfilm selbst schneidet in dieser Kategorie besser ab. Es handelt sich hierbei also durchaus um einen validen Kritikpunkt. Wenn auch um einen Untergeordneten.

 

  • Jane Foster. Ich weiß nicht, was es ist, was ich an Natalie Portman nicht mag. Wahrscheinlich ist es der Umstand, dass ihre Rollen immer so down to earth und langweilig sind. Gegen die gutmütige Stimme der Vernunft, die sie normalerweise spielt, ist grundlegend nichts einzuwenden. Aber sie stecken sie definitiv in die falschen Filme. Oder schreiben ihre Rollen falsch. Wie dem auch sei, so ein Charakter hat einfach nichts in einem Action-Blockbuster wie „Star Wars“ oder „Thor“ verloren. Dennoch findet man sie ständig in solchen Streifen vor. Warum, zum Teufel? Niemand mag einen Friedensstifter in „Star Wars“. Es gibt einen Grund dafür, warum diese Filme das Wort „Wars“ im Titel tragen. Zumindest sollte es den geben. In diesem Kontext erweist Portman sich mit Vorliebe als der unerwünschte Klotz am Bein. Ich schätze mal sie soll in „Thor“ dafür sorgen, dass es zumindest einen Charakter gibt, mit dem man sich als Normalsterblicher identifizieren kann. Aber diese „Relateables“ mochte ich nie. Sie ist praktisch ein Hobbit.

Pro

 

  • Action. In einem Actionfilm ist das immer ein guter Punkt. „Thor: The Dark World“ hat einiges davon. Vielleicht nicht unbedingt mehr als der Vorgänger. Aber sicher nicht weniger. Immerhin kam es damals zu keiner größeren Auseinandersetzung innerhalb der Mauern von Asgard. Dieses Mal schon und das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Herr der Ringe“ trifft „Star Wars“ beschreibt es am besten. Da Disney mittlerweile sowohl die Rechte an den meisten Marvel-Charakteren als auch an „Star Wars“ hat, macht das Ganze umso mehr Sinn. George Lucas kann Disney nicht einmal mehr verklagen. Da „Star Wars“ heutzutage aber sowieso längst nicht mehr so „Star War-ish“ ist, wie es mal war, wäre das sowieso unangebracht.

 

  • Zweifellos ein guter Grund dafür, diesen Film anzuschauen, sind die Effekte. Aber auch die Designs können sich sehen lassen. Asgard sieht einmal mehr umwerfend aus. Das Design wurde zwar bereits in Teil 1 etabliert, trotzdem kann man sich daran gar nicht genug satt sehen. Auch die Dunkelelfen machen etwas her. Allen voran ihre Waffentechnologie. Nennt sie Implosionshandgranaten oder Singularitätswaffen, wenn ihr wollt. Was immer für einen Technobabble-Begriff man dafür verwendet – schick aussehen tut der Effekt allemal.

 

  • Thor und Loki. Ja, ich mag diese beiden auch. Die sind spitze. Ungleiches, verfeindetes Adoptivbrüderpaar im selben Team? Geradezu klassisch.

 

  • Keine Magie. Das ist ein bisschen wie bei Portman. Wohl eher eine persönliche Vorliebe/Abneigung meinerseits. Ich war nicht immer gegen Magie. Und ich bin es auch heute nicht vollständig. Teilweise mag ich das Zeug noch. Aber ein Problem habe ich damit. Es wird mir bei Weitem zu viel Unsinn mit diesem Stoff getrieben. Von professioneller Seite aus, wie auch vonseiten der Fangirls. Die Materie ist mittlerweile einfach zu stark kontaminiert, wenn ihr es so wollt. Bei Marvel gibt es das nicht. Es gibt nicht ein einziges Quäntchen Magie im gesamten Marvel-Film-Universum. Das wurde so konsequent durchgezogen, als ob ich selbst dafür gesorgt hätte. Da das Marvel-Film-Imperium quasi auf Iron Man basiert, macht dass durchaus Sinn. Es ist alles Technik. Auch in Asgard. Das war, zumindest bei Marvel, tatsächlich auch immer der Hintergrund von Asgard, aber da gab es einiges an Unstimmigkeiten im Bezug auf den Look. Jetzt nicht mehr. Die Asen benutzen definitiv Maschinen. Exotisch aussehende Maschinen zwar, aber dennoch sind diese zweifelsfrei als Technologie identifizierbar. Bei den Dunkelelfen ist es sogar noch extremer. Diese kommen gleich mit einem Raumschiff daher, welches genauso gut aus einem waschechten SF-Streifen stammen könnte.

Fazit


Bei „Thor: The Dark World“ handelt es sich um einen Film, der definitiv sehenswert ist. Seine Stärken sind klar ersichtlich, seine Schwächen vernachlässigbar. Er bleibt ein klein wenig hinter dem Vorgängerfilm zurück. Aber nicht sehr viel. Alles in allem ein würdiger Nachfolger und ein Film, der durch und durch ein Spaßgarant ist.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Rambo (2008)


Kick-Ass 2 (2013)

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Kick-Ass_2_PosterAn den ersten Teil kann ich mich noch gut erinnern. „Kick-Ass“ war der erste Film, über den ich eine Review geschrieben habe. Im Endeffekt bestehen meine Reviews bis heute aus zwei verschiedenen Typen. Das sind zum einen Reviews über Filme, die ich im Kino gesehen habe und zum anderen über Filme, welche ich zuhause oder bei Freunden angeschaut habe. Die Letzteren sind in der Regel etwas ausgewogener und weniger euphorisch. „Kick-Ass“ gehörte zur ersten Gruppe. Der zweite Teil nicht. Keine guten Voraussetzungen für „Kick-Ass 2“ (Budget 28 Millionen Dollar).

 

 

 

Handlung

 

Nach seiner Zeit als Kick-Ass ist Dave Lizewski mit seinem normalen Lebenswandel unzufrieden und will sich einmal mehr als Superheld versuchen. Er schafft es seine Freundin Mindy, vormals bekannt als Hit-Girl, zu überreden ihn zu trainieren, damit er seinen Traum vom Superheldendasein erfüllen kann. Doch obwohl Mindy ihn trainiert, weigert sie sich dennoch hartnäckig selbst wieder als Superheldin aktiv zu werden. Also muss Dave sich notgerungen nach neuen Verbündeten umsehen und findest diese in der gemeinnützigen Superheldengruppe Justice Forever.

Chris D’Amico, der Kick-Ass für den Tod seines Vaters verantwortlich macht, ist aber ebenfalls noch aktiv und wird durch Dave’s erneute Aktivität als Kick-Ass auf diesen aufmerksam. Zwar wird Chris von seiner Mutter an der kurzen Leine gehalten, aber als er diese versehentlich tötet, steht seinem Rachefeldzug nichts mehr im Weg. Chris entwirft sich eine neue Identität, diesmal als Superschurke, und nennt sich fortan „The Motherfucker“. Anschließend heuert er eine Truppe von Schlägern und Killern an, steckt diese in Kostüme und macht sich auf die jagt nach den Mitgliedern von Justice Forever.

Neue Helden, neue Schurken. Hit-Girl (oben links) und Kick-Ass kennt man ja bereits. Ansonsten gibt es da noch (von links nach rechts) Dr. Gravity, Mother Russia, Night Bitch, Colonel Stars and Stripes und den Motherfucker. Der Colonel wird übrigens von Jim Carrey gespielt, der dieses Mal, anstelle von Nicolas Cage, den großen Namen zum Film beiträgt. Nützen tut dies leider nichts.

Neue Helden, neue Schurken. Hit-Girl (oben links) und Kick-Ass kennt man ja bereits. Ansonsten gibt es da noch (von links nach rechts) Dr. Gravity, Mother Russia, Night Bitch, Colonel Stars and Stripes und den Motherfucker. Der Colonel wird übrigens von Jim Carrey gespielt, der dieses Mal, anstelle von Nicolas Cage, den großen Namen zum Film beiträgt. Nützen tut dies allerdings nichts.

 

 

Ist das so lustig, wie es klingt?

 

Leider nein. Obwohl der Film einiges an Humor enthält, bleibt Teil 2 vollkommen in der Durchschnittsbarriere stecken. Bedauerlicherweise ist „Kick-Ass 2“ seinem Vorgänger in jeder Hinsicht unterlegen. Okay, vielleicht nicht in jeder Hinsicht. Die Action bewegt sich auf einem vergleichbaren Niveau. Der Rest hingegen nicht. Auch mit dem Stil wurde gebrochen. Weder die Monologe noch die Dialoge reichen an den Witz und Biss des Vorgängers heran. Selbst die Teenager- und Nerd-Psyche, die in Teil 1 so treffend porträtiert wurde, wird in diesem Film nur sehr oberflächlich dargestellt. Während Dave beim ersten Mal aus einer Sinnkrise heraus in sein Kick-Ass-Kostüm schlüpfte, ist das Motiv dieses Mal Langeweile. Ironischerweise ist das auch genau dass, was dieser Film stellenweise ist.

Das liegt, in erster Linie, am Script. Der Writerwechsel hat diesem Film überhaupt nicht gut getan. Die Handlung ist zerrissen und ein einziges Hin und Her. Dadurch fehlt dem Film jeglicher Fokus. Zuerst möchte Dave wieder ein Superheld sein, dann doch wieder nicht, dann doch wieder. Und, als ob das Ganze nicht noch genug wäre, macht Mindy im Endeffekt denselben Prozess durch. Parallel. Was auch nicht gerade hilfreich ist. Die Chance Mindy’s Wandel vom kleinen Mädchen zum Teenager darzustellen wird dabei genauso verschwendet, wie den Bösewicht des Films oder dessen Nummer 1 aufzubauen. Es gelingt den Machern nicht, Chris aus seiner Nische als Nebenrolle zu befreien. Er ist und bleibt, auch in der Fortsetzung, ein recht farbloser Charakter. Einen Ersatz für die Rolle seines Vaters gibt es somit nicht, wodurch auch das Finale halbherzig gerät.

 

 

Fazit

 

Ist der Film wirklich so schlecht? Nein. Aber im Gegensatz zu „Despicable Me 2“ oder „Thor 2“ ist „Kick-Ass 2“ merklich schwächer als sein Vorgänger. Der Unterschied ist so deutlich, dass ich Fans des ersten Teils nur bedingt dazu raten kann, sich diesen Streifen zu Gemüte zu führen. Es wäre durchaus möglich, dass diese enttäuscht werden. Wer hingegen von Superheldenfilmen nie genug kriegt, kann sich dennoch an diesem Film versuchen. „Kick-Ass 2“ ist, wie schon gesagt, nicht schlecht. Aber nach dem genialen ersten Teil ist die Fortsetzung doch sehr lieblos geraten.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Thor: The Dark World (2013)


Godzilla (1954)

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Gojira_1954_Japanese_posterSeit dem letzten Godzilla-Film „Godzilla: Final Wars“ (2004) sind mittlerweile zehn Jahre vergangen. Nach dieser zehnjährigen Pause, die auf Godzilla’s fünfzigsten Geburtstag folgte, kann man den König der Monster endlich wieder auf der großen Leinwand bewundern. Wenn auch, einmal mehr, die amerikanische Interpretation des japanischen Städtezerstörers. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um hier über einen Film zu schreiben, der sowieso schon lange auf meiner Liste stand. Den ersten Film der Reihe, schlicht und einfach „Godzilla“ (Budget 1,5 Millionen Dollar) genannt.

 

 

Handlung

 

Amerikanische Atombombentests wecken einen, in den Tiefen des Pazifischen Ozeans schlummernden, Dinosaurier. In seiner Ruhe gestört begibt sich das Tier an Land, sucht zahlreiche kleinere Inseln heim und zieht eine Schneise der Vernichtung hinter sich her. Von den Japanern wird der Dinosaurier, nach einer Sagengestalt, auf den Namen Godzilla getauft. Enorme Anstrengungen werden unternommen, um die japanische Küste zu befestigen. Unterdessen behauptet der japanische Wissenschaftler, Dr. Serizawa, er besitze die einzige Waffe, welche dazu in der Lage sei den Godzilla zu vernichten. Allerdings möchte er diese nicht preisgeben, ehe er ein Gegenmittel entwickelt hat, da er fürchtet das seine Waffe, der Oxygen-Zerstörer, von den Menschen missbraucht werden könnte.

Als Godzilla das japanische Festland erreicht, durchbricht er den Schutzwall und beginnt in Richtung Tokyo zu marschieren. Das japanische Militär reagiert umgehend, ist aber nicht dazu in der Lage Godzilla aufzuhalten. Alle konventionellen Waffen erweisen sich als nutzlos. Die japanischen Streitkräfte werden vernichtend geschlagen und Tokyo vollkommen zerstört. Angesichts dieser Katastrophe lässt sich Dr. Serizawa schließlich umstimmen und willigt ein den Oxygen-Zerstörer gegen Godzilla einzusetzen. Da er seine Erfindung niemand anderem anvertrauen will, entschließt sich Dr. Serizawa dazu, die Waffe selbst zu bedienen. Godzilla wird getötet. Aber auch Dr. Serizawa kommt bei dem Einsatz des Oxygen-Zerstörers ums Leben.

Dr. Serizawa weiß um die Gefahr, die von seiner Erfindung, dem Oxygen-Zerstörer, ausgeht.

Dr. Serizawa weiß um die Gefahr, die von seiner Erfindung, dem Oxygen-Zerstörer, ausgeht.

 

 

 

Amerikanische Fassung

 

Der japanische Originalfilm wurde für die Veröffentlichung im Westen grob verunstaltet. Szenen wurden geschnitten und durch neu gedrehte, mit amerikanischen Schauspielern, ersetzt. Ein durchaus übliches Verfahren amerikanischer Filmstudios, die ausländischen Produktionen bis zum heutigen Tage extrem kritisch gegenüberstehen. Mittlerweile ist die ungeschnittene, japanische Langfassung auf DVD erhältlich, wobei die geschnittenen Szenen nur im japanischen Originalton mit Untertiteln vorhanden sind, da diese niemals für die westliche Fassung synchronisiert wurden.

Godzilla durchbricht den elektrischen Zaun, der ihn eigentlich töten sollte und marschiert ins Landesinnere.

Godzilla durchbricht den elektrischen Zaun, der ihn eigentlich töten sollte und marschiert ins Landesinnere.

 

 

 

Spezialeffekte

 

Wie in der Filmreihe üblich trampelt auch der erste Godzilla auf einer Modellstadt herum. Während die Modelle der Häuser hochgradig realistisch wirken, sind die Autos jedoch klar als Modelle zu erkennen. Die Flugzeuge, welche Godzilla angreifen, sehen ganz besonders schlecht aus. Hier sind sogar die Fäden zu sehen, an denen diese aufgehängt sind. Godzilla selbst wirkt hingegen durchaus akzeptabel. Schwarzweiß hilft. Dass Godzilla mittels einem Mann in einem Gummianzug dargestellt wurde, ist hinreichend bekannt. Trotz seines Alters von mittlerweile sechzig Jahren handelt es sich bei „Godzilla“ dennoch keineswegs um den ersten Giant-Monster-Movie. Vorher gab es unter anderem „The Beast from 20,000 Fathoms“ von 1953. Hier wurde das Monster, ebenfalls eine Riesenechse, mittels Stop-Motion dargestellt. Dadurch fallen die Bewegungen des Monsters sehr abgehackt und unnatürlich aus. Im direkten Vergleich war der Gummianzug also ein Fortschritt. Auch wenn man sich das heute kaum vorstellen kann.

Bereits im ersten Film kommt Godzilla mit Feueratem und glühenden Rückenstacheln daher. Obwohl der Feueratem eher wie Rauch aussieht, sind die Szenen, in denen Godzilla Tokyo zerstört, bis zum heutigen Tag sehenswert.

Bereits im ersten Film kommt Godzilla mit Feueratem und glühenden Rückenstacheln daher. Obwohl der Feueratem eher wie Rauch aussieht, sind die Szenen, in denen Godzilla Tokyo zerstört, bis zum heutigen Tag sehenswert.

 

Godzilla-logie

 

Die Erklärung für die Entstehung des Riesenmonsters ist denkbar einfach. Bei Godzilla handelt es sich schlicht und einfach um einen überlebenden Dinosaurier. Einen Saurier, der extrem groß ist und außerdem dazu in der Lage Feuer zu speien. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Das es solche Dinosaurier nie gab wird schlicht übergangen. Godzilla ist kein Mutant und erhielt seine Fähigkeiten auch nicht durch die radioaktive Strahlung der Atombombe. Allerdings trägt er jede Menge Abfallprodukte der Atomtests mit sich herum, wodurch er Gegenden die er verwüstet gleichzeitig kontaminiert. Der Film enthält also eine klare Anti-Atom-Message.

Es heißt „Godzilla“ wäre eine Verarbeitung des Atomwaffeneinsatzes, der im Zweiten Weltkrieg gegen Japan erfolgte. Ein nuklearer Schrecken, dem die Japaner hilflos ausgeliefert sind, hier symbolisiert durch das unaufhaltsame Riesenmonster. Diese Deutung erscheint einleuchtend.

 

 

 

James Rolf’s GodzillaThon

 

Demjenigen, der mehr über Godzilla-Filme wissen möchte, sei an dieser Stelle der GodzillaThon, von James Rolf ans Herz gelegt. Der Herr hat sich die Mühe gemacht jeden einzelnen Godzilla-Film einer kurzen Review zu unterziehen, sodass man sich mit Leichtigkeit einen Überblick verschaffen kann. Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, euch einen japanischen Godzilla-Film anzusehen, kann ich euch den Aufwand allerdings sparen. Schaut „Godzilla: Final Wars“ (2004). Da könnt ihr nichts falsch machen.

 

 

 

Fazit

 

Überraschenderweise ist „Godzilla“ durch die Bank ernst. Der Film ist vollkommen frei von jeder Art von Albernheiten oder sonstigen Späßen, für welche die Godzilla-Filme bekannt sind. Damit handelt es sich bei dem Original um den einzigen japanischen Godzilla-Film, auf den dies zutrifft. Dadurch gerät er zwar sehr langatmig, wird aber dem Kultstatus, den er innehat, in jedem Fall gerecht. Für Fans von Riesenmonstern gehört der erste „Godzilla“ so oder so zum Pflichtprogramm. Etwas Geduld muss man allerdings mitbringen.

Vorher in dieser Kategorie: Kick-Ass 2 (2013)


Secret of Mana (1993)

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Secret_of_Mana_BoxHeute kann ich mich kaum als einen Gamer bezeichnen. Das war nicht immer so. In der ersten Hälfte der Neunziger Jahre waren Videospiele ein wichtiger Teil meiner Freizeitgestaltung. Über mein erklärtes Lieblingsspiel „Chrono Trigger“ habe ich bereits ausgiebig berichtet. An dieser Stelle möchte ich mich einem anderen Klassiker widmen. „Secret of Mana“.

 

 

Im Gegensatz zu „Chrono Trigger“ schaffte es Secret of Mana“, rund ein Jahr später, bis nach Europa. Das ist ein Umstand, der damals keineswegs selbstverständlich war. Viele Japano-RPGs wurden nie im Westen veröffentlicht. Vornehmlich, weil die Japaner der Überzeugung waren, dass es im Westen keine Nachfrage für Spiele dieser Machart gab. Soweit die offizielle Version.

 

Handlung

 

Als der junge Randi in der Nähe seines Dorfes ein Schwert, welches in einem Stein steckt, vorfindet, zögert er nicht es herauszuziehen. Ungeschickterweise bricht er damit ein uraltes Bannsiegel und ermöglicht es somit den Kräften der Dunkelheit wieder in die Welt zurückzukehren. Wie es sich für einen anständigen jungen Mann gehört, nimmt er sich daraufhin der Aufgabe an gegen eben jene Mächte zu Felde zu ziehen und diese aufzuhalten. Es gibt da nämlich ein böses Imperium, welches nur darauf gewartet hat, dass das besagte Siegel nachgibt. Ohne dieses Siegel ist es möglich die uralten Manafestung zu reaktivieren um die Manakraft zu kontrollieren und damit die Welt zu unterwerfen.

 

Wie ihr seht, ist die Handlung recht simpel und sehr Mana. Aber sie ist sehr gut umgesetzt. Traditionell und konventionell, aber nichtsdestotrotz gut. Die Story ist weniger verzweigt und damit etwas platter als bei „Chrono Trigger“. Zudem sind die involvierten Charaktere weniger einprägsam und deren Backstories nicht so gelungen miteinander verknüpft. Davon abgesehen gibt es aber kaum etwas, dass man hätte besser machen können, soweit es klassische Japano-RPGs der 16-Bit-Ära angeht.

Selbstverständlich gibt es in „Secret of Mana“ auch die üblichen idyllischen Dorfgemeinschaften.

Selbstverständlich gibt es in „Secret of Mana“ auch die üblichen idyllischen Dorfgemeinschaften.

 

 

Grafik

 

Grafisch gehört „Secret of Mana“ mit zum Besten, was jemals für das SNES produziert wurde. Man hat den Eindruck, dass Square jeden Pixel einzeln poliert hat. Die Hintergründe und Sprites sind wirklich sehr schön und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden. Dasselbe gilt für die Animationen. Soweit es die Qualität der Grafik angeht, liegen „Secret of Mana“ und „Chrono Trigger“ quasi gleichauf. Da sich auch der Stil ähnelt, könnte ein ungeübter Beobachter Screenshots aus beiden Spielen wahrscheinlich kaum voneinander unterscheiden. Einige feine Unterschiede gibt es aber doch. Die Grafik von Chrono Trigger ist etwas effektlastiger und geringfügig eindrucksvoller. Dafür ist die von „Secret of Mana bunter. Das SNES ist dazu in der Lage 256 Farben auf einmal darzustellen. Bei „Secret of Mana“ gewinnt man den Eindruck, dass diese Farbpalette bis zum Anschlag ausgeschöpft wurde.

Verschneite Wälder, voller Kristalle, dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Verschneite Wälder, voller Kristalle, dürfen ebenfalls nicht fehlen.

 

Soundtrack

 

Der ist einfach nur großartig. Ich bin ein großer Fan des Soundtracks von „Chrono Trigger“. Aber der Soundtrack von „Secret of Mana“ muss sich dahinter wirklich nicht verstecken. Die Kompositionen sind sehr gelungen und beinhalten einige der schönsten Melodien, welche jemals auf dem SNES zu hören waren. Manche behaupten sogar, es handle sich hierbei um einen der besten Soundtracks, soweit es Videospiele allgemein angeht.

Jetzt geht’s rund. Bossfight bei „Secret of Mana“.

Jetzt geht’s rund. Bossfight bei „Secret of Mana“.

 

Besonderheiten

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen Japano-RPGs finden die Kämpfe in „Secret of Mana“ in Echtzeit statt. Also nach Machart diverser Action-Adventures a la „Legend of Zelda“. Im Vergleich mit rundenbasierenden Kämpfen wird der Spielfluss dadurch deutlich intensiver und spannender. Während man sich bei manchen Japano-RPGs erstmal zurücklehnen kann und abwarten muss, bis alle Party-Mitglieder ihre Attacken ausgeführt haben, ist man bei „Secret of Mana“ vollkommen in das Kampfgeschehen involviert. So gilt es, unter anderem, Attacken ins Ziel zu bringen oder gegnerischen Angriffen auszuweichen. Zusätzlich ist die Notwendigkeit zu farmen in keinem nennenswerten Umfang vorhanden, wodurch sämtliche potenziellen Durststrecken effektiv ausgemerzt werden.

 

Ein weiteres Feature des Spiels, welches damals eine Neuerung war, ist das Es über kein traditionelles, starres Menüsystem verfügt. Stattdessen wurde ein Ring-Menü verwendet. Ein Interface, welches um ein vielfaches intuitiver, übersichtlicher und schneller ist als die klassischen Textboxen, wie sie zum Beispiel bei „Chrono Trigger“ zum Einsatz kommen.

Das Ring-Menü in Aktion. Die Verwendung von Icons anstelle von reinem Text trug entscheidend zur Verbesserung der Menüführung bei.

Das Ring-Menü in Aktion. Die Verwendung von Icons anstelle von reinem Text trug entscheidend zur Verbesserung der Menüführung bei.

Die aber mit Abstand auffälligste und wichtigste Innovation von „Secret of Mana“ besteht in seinem Mehrspieler-Modus. Während klassische RPGs beinahe ausschließlich Single-Player-Spiele sind, können sich an „Secret of Mana“ zwei, mittels des SNES-Multiplayer-Adapters, sogar bis zu drei Spieler gleichzeitig beteiligen. Das Problem, dass es nicht unbedingt einfach ist, zwei andere Spieler aufzutreiben, die genug Zeit aufbringen können, um ein so umfangreiches Spiel wie ein RPG mit einem durchzuzocken, wurde dadurch eliminiert, dass es jederzeit möglich ist, in das Spielgeschehen einzusteigen, beziehungsweise sich wieder daraus zu verabschieden. Ja, man kann „Secret of Mana“ alleine beginnen und seine Freunde zu einem späteren Zeitpunkt an Bord holen oder umgekehrt. Die Option besteht jederzeit.

Die Frage, ob Videospiele meiner Meinung nach Kunst sein können, möchte ich an dieser Stelle mit einem entschiedenen „Yep“ beantworten.

Die Frage, ob Videospiele meiner Meinung nach Kunst sein können, möchte ich an dieser Stelle mit einem entschiedenen „Yep“ beantworten.

 

Kontext

 

„Secret of Mana“ war ursprünglich für die geplante CD-ROM-Erweiterung des SNES vorgesehen. Da Nintendo seinen Deal mit Sony aber platzen ließ, was nebenbei bemerkt zur Entstehung der ersten Playstation führte, musste das Spiel auf Modulgröße heruntergestutzt werden. Doch weder den daraus resultierenden Kürzungen noch der deutschen Übersetzung gelang es, dem Charm des Spiels auch nur das geringste anhaben zu können.

Während man zu Beginn des Spiels noch mit einer Kanone durch die Gegend geschossen wird, erhält man später seinen eigenen fliegenden Drachen. Von da an kann man die Welt von „Secret of Mana“ in feinster Mode-7-SNES-Grafik erkunden.

Während man zu Beginn des Spiels noch mit einer Kanone durch die Gegend geschossen wird, erhält man später seinen eigenen fliegenden Drachen. Von da an kann man die Welt von „Secret of Mana“ in feinster Mode-7-SNES-Grafik erkunden.

 

 

 

Einfluss

 

Bei „Secret of Mana“, im japanischen als „Seiken Densetsu 2“ bekannt, handelt es sich nicht um das Erste, wie man es anhand des amerikanischen/europäischen Namens vermuten könnte, sondern bereits um das zweite Spiel der Mana-Reihe. Der erste Teil erschien 1991 für den Game Boy und trug im japanischen den Titel „Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden“. Es handelt sich hierbei um einen Spinoff der berühmten Final Fantasy-Serie. Wie man anhand des Namens unschwer erkennen kann. In Nordamerika wurde das Spiel unter dem Titel „Final Fantasy Adventure“ vertrieben. In Europa kam es hingegen als „Mystic Quest“ auf den Markt. Wie dem auch sei, „Secret of Mana“ war so erfolgreich, dass es dem Spiel gelang die Mana-Serie als Eigenes, von Final Fantasy unabhängiges, Franchise zu etablieren.

 

 

 

Fazit

 

„Secret of Mana“ wird regelmäßig unter die hundert besten Spiele aller Zeiten gewählt und das aus gutem Grund. Hierbei handelt es sich definitiv um eines der Glanzstücke der 16 Bit-Ära. Auch heute, über zwanzig Jahre nach seiner Veröffentlichung, hat das Spiel nichts von seinem Charm eingebüßt, wie die Re-Releases und deren Verkaufszahlen eindrucksvoll unter Beweis stellen. So ist „Secret of Mana“, unter anderem, seit 2008 für die Wii Virtual Console verfügbar und definitiv ein echtes Muss für jeden Fan von Japano-RPGs.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Chrono Trigger (1995)



Maleficent (2014)

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Maleficent_posterHier ist die versprochene Review von „Maleficent“ (Budget 180 Millionen Dollar), den ich mir kürzlich angesehen habe. Ich werde sie kurz und bündig halten und mich bemühen den Film so wenig wie möglich zu spoilern. Aus diesem Grund gibt es hier auch keine Zusammenfassung der Handlung.

 

Um ehrlich zu sein, stand der Film bei mir eine ganze Weile auf der Kippe. Ob ich ihn gut oder schlecht finde, meine ich. Der Grund dafür ist, dass er in vielen Punkten sehr durschnittlich daher kommt.

 

Die Action ist zeitgemäß, aber es gibt davon nicht besonders viel. Der Soundtrack ist Standard. Nicht der Rede wert. Die Schauspieler sind durchschnittlich. Das Writting ist okay. Die visuelle Präsentation ist gut gelungen. Die enthaltenen Gags zünden aber nur in den wenigsten Fällen. Der 3D-Effekt taugt etwas. Ein Umstand, der lächerlich selten Eintritt. Angelina Jolie bringt Maleficent ganz hervorragend rüber. Dafür fallen sämtliche restlichen Rollen komplett unter die Wahrnehmungsschwelle. Ich könnte noch ewig so weiter machen.

Die dunkle Fee in Aktion. Es sind Szenen wie diese, welche den Film sehenswert machen. Aber die sind dünn gesät.

Die dunkle Fee in Aktion. Es sind Szenen wie diese, welche den Film sehenswert machen. Aber die sind dünn gesät.

Ob ein Film gut ist oder nicht, entscheiden aber nicht die Einzelelemente. Worum es hier geht, ist schließlich kein Mathetest. Für und Wider eines Werkes aufzuzählen und gegeneinander abzuwägen kann einem dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen. Oder eine zu rechtfertigen, die man bereits getroffen hat. Dennoch ist das entscheidende Merkmal, dass, worauf es wirklich ankommt, der Gesamteindruck. Und der ist positiv. Gerade so. Aber er ist es. Dank „True Loves Kiss“.

Es gelingt dem Film King Henry (Kenneth Cranham) als einen würdigen Gegenspieler zu Maleficent zu etablieren. Der Schauspieler versteht es zu überzeugen, mangelhaftes Writting sorgt aber leider dafür, dass er es nie in eine Top-100-Movie-Villains-Liste schaffen wird.

Es gelingt dem Film King Henry (Kenneth Cranham) als einen würdigen Gegenspieler zu Maleficent zu etablieren. Der Schauspieler versteht es zu überzeugen, mangelhaftes Writting sorgt aber leider dafür, dass er es nie in eine Top-100-Movie-Villains-Liste schaffen wird.

Revolutionär kann man den Film zwar beim besten Willen nicht nennen, aber es gelingt ihm immerhin, mit den Entwicklungen der letzten Jahre Schritt zu halten. Er ist zeitgemäß. Einmal mehr – gerade so. Disney geht an keiner Stelle ein Risiko ein. Und das schadet dem Film spürbar. Selbstverständlich ist eine starke weibliche Hauptrolle ein großes Plus. Etwas Bahnbrechendes ist das allerdings nicht. Es gibt ganze Film-Franchises, welche das bereits seit Jahren präsentieren. Mit anhaltendem Erfolg. Sicher, im Mainstream-Kino ist das immer noch etwas Besonderes. Aber warum sollte ich darauf Rücksicht nehmen? Mainstream-Kino und ich sind nicht unbedingt besonders dicke. Böse Zungen behaupten sogar, wir könnten einander gar nicht leiden. Doch bevor ich an dieser Stelle noch weiter vom Thema abschweife, komme ich lieber zum Fazit.

 

 

 

 

Fazit

 

„Maleficent“ ist eine One-Woman-Show. Der Film steht und fällt mit Angelina Jolie. In dieser Hinsicht kann man ihn mit den Iron-Man-Filmen vergleichen, wo Robert Downey Junior so ziemlich dieselbe Rolle erfüllt. Der bessere Vergleich ist allerdings „Tron: Legacy“. Ja, „Tron: Legacy“. Warum? Ganz einfach. „Tron Legacy“ ist, genau betrachtet, kein besonders guter Film. Er gefällt mir, weil er mir etwas präsentiert das mir gefällt. „Maleficent“ funktioniert nach demselben Schema. Falls ihr Feen und Magie mögt, stehen die Chancen, dass euch dieser Film gefallen wird, sehr gut. Wenn dem nicht so ist, könnte es eine Zitterpartie werden. Wie es bei mir der Fall war.

 

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Godzilla (1954)


Space Pirate Captain Harlock (2013)

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Harlock_Space_Pirate_movie_posterEs wurde höchste Zeit mal wieder einen Anime anzuschauen. „Space Pirate Captain Harlock“ (Budget 30 Millionen Dollar) kam da gerade recht. Schien eine sichere Sache zu sein. Ich meine, wie kann man bei so einem Titel falsch liegen? Captain Harlock gehört zu den ältesten Anime-Charakteren, die im Umlauf sind. Die Originalserie ist von 1978 und es gab zwischenzeitlich immer mal wieder etwas zu diesem Thema zu sehen. Das letzte Produkt, welches Harlock´s Namen trägt, ist dieser CGI-Kinofilm aus dem Jahre 2013.

Ich wünschte ich könnte behaupten Captain Harlock schon seit einer Ewigkeit zu kennen. Tatsächlich ist dieser Anime-Klassiker vollkommen an mir vorübergegangen. Ein Grund mehr sich über diese Neuauflage zu freuen. Aber wie nahe am Original bewegt sich der Film? Wie ich feststellen musste, handelt es sich um eine vollständige Neuinterpretation. Der Charakter ist derselbe, aber das Setting ist ein vollkommen anderes. Mit der klassischen Harlock-Story hat dieser Film nichts gemein.

Als jemand der Captain Harlock zuvor nicht kannte, möchte ich es an dieser Stelle der englischen Wikipedia überlassen euch zu erklären, worum es sich bei diesem Space Pirate handelt:

Harlock is the archetypical Romantic hero, a space pirate with an individualist philosophy of life. He is as noble as he is taciturn, rebellious, stoically fighting against totalitarian regimes, whether they be earthborn or alien. In his own words, he “fight[s] for no one’s sake… only for something deep in [his] heart”. He does not fear death, and is sometimes seen wearing clothing with the number 42 on it. In Japanese culture, the number 42 is associated with death (the numbers, pronounced separately as “four two”, sound like the words “shi ni”—meaning “to death”).

Ist das nicht eine geniale Charakterbeschreibung? Sie gefällt mir so gut, dass ich der Versuchung sie hierher zu kopieren nicht widerstehen konnte. Aber nun zurück zum Film. Beginnen wir mit der Handlung.

Captain Harlock, hier zusammen mit seiner Verbündeten Miime. Bei Miime handelt es sich um die letzte Überlebende des außerirdischen Volkes der Nibelungen.

Captain Harlock, hier zusammen mit seiner Verbündeten Miime. Bei Miime handelt es sich um die letzte Überlebende des außerirdischen Volkes der Nibelungen.

Handlung

Captain Harlock hat einen Emo-Anfall der hundert Jahre andauert. Er ist mit der Gesamtsituation unzufrieden und hat von der Welt im Allgemeinen und der Menschheit im Speziellen die Schnauze voll. Folglich beschließt er, eine Anzahl von Dimensionsbomben an strukturellen Schwachpunkten des Universums zu platzieren. Harlock plant diese simultan zu zünden, was den Kollaps des Universums und einen neuen Urknall zur Folge hätte. Das wiederum würde der Welt die Chance eröffnen, noch einmal von vorne zu beginnen.


Wow, es passiert wirklich nicht alle Tage das einem ein Film ein solches Machwerk von Handlung präsentiert. Eines muss ich den Japanern lassen. Sie machen keine halben Sachen. Ich hab ja schon viel Scheiß gesehen, aber die Handlung dieses Films schlägt so ziemlich alles. Hier haben wir ein Szenario, welches mit aller Gewalt versucht, zwei Dinge zu erzwingen. Weltschmerz und Awesomeness.

Weltschmerz

Dass mit dem Weltschmerz funktioniert überhaupt nicht. Dazu ist die Handlung einfach zu dämlich. Auch von Charaktertiefe kann hier keine Rede sein. Jede Person in diesem Film ist ein Pappaufsteller des Klischee´s, welches sie repräsentiert. Das gilt auch für Harlock. Natürlich war er das immer, schließlich führt für einen klassischen Helden kein Weg an diesen Umstand vorbei. Aber ich gehe jede Wette ein, dass es in der Originalserie nicht so extrem war.

Awesomeness

Soweit es die Awesomeness angeht ist der Film erfolgreich, was natürlich der Grund dafür ist, warum ich hier überhaupt auf ihn eingehe. Der ganze Streifen existiert im Endeffekt nur, um Szenarien zu kreieren in denen Captain Harlock coole Aktionen bringen kann. Ich bewundere diese starke Affektion und Fixierung auf einen bestimmten Charakter und bin fest davon überzeugt, dass Harlock diese Zuneigung auch verdient. Im Jahre 2013 mag ein Space Pirate Captain Harlock nichts Revolutionäres mehr sein, aber ich zweifle nicht daran, dass der Originalserie aus den Siebzigern durchaus eine tragende Rolle zukommt, soweit es Animes und Space Operas angeht.

Natürlich muss es auf einem Piratenschiff auch eine Sexy Pirate Chick geben. Versteht sich ja wohl von selbst. Die blonde Kei übernimmt diese Rolle. Bevor der Film zehn Minuten Laufzeit hinter sich hat, sorgt sie bereits für eine Nacktszene. Im Gegensatz zu „Star Trek: Into Darkness“ ist diese allerdings gut gemacht. Die Inszenierung ist ausgezeichnet. Null-G-Dusche mit Salto. Der Wow-Effekt ist so groß und die Szene so kurz, dass mein Verstand gar keine Chance hatte, irgendwelche hirnrißigen Gegenargumente aufzubauen. Folglich denke nicht im Traum daran, mich zu beschweren. Ganz im Gegenteil.

Natürlich muss es auf einem Piratenschiff auch eine Sexy Pirate Chick geben. Versteht sich ja wohl von selbst. Die blonde Kei übernimmt diese Rolle. Bevor der Film zehn Minuten Laufzeit hinter sich hat, sorgt sie bereits für eine Nacktszene. Im Gegensatz zu „Star Trek: Into Darkness“ ist diese allerdings gut gemacht. Die Inszenierung ist ausgezeichnet. Null-G-Dusche mit Salto. Der Wow-Effekt ist so groß und die Szene so kurz, dass mein Verstand gar keine Chance hatte, irgendwelche hirnrißigen Gegenargumente aufzubauen. Folglich denke nicht im Traum daran, mich zu beschweren. Ganz im Gegenteil.

Hommage

Es fällt mir relativ schwer etwas gegen diesen Film zu sagen, denn im Grunde genommen ist die ganze Produktion eigentlich kein Film und sollte auch nicht nach diesen Maßstäben beurteilt werden. Womit wir es hier zu tun haben, ist eine Hommage. Eine Hommage an einen Anime-Charakter, dessen Name quasi ein Pseudonym für “klassisch” ist. Niemand, der sein Herz am rechten Fleck hat, kann einen coolen Captain nicht mögen. Erst recht nicht, wenn es sich bei diesem Captain um einen freiheitsliebenden Space Pirate handelt.

Typisch Japan

„Space Pirate Captain Harlock“ ist ein hervorragendes Beispiel für eine der Besonderheiten des japanischen Marktes. In Japan kann es vorkommen, dass eine so seelenlose Entität wie ein Filmstudio, in diesem Fall Toei Animation, 30 Millionen Dollar ausspuckt, um eine Hommage an einen fiktionalen Charakter ins Leben zu rufen. Das muss ich einfach respektieren. Auch wenn ich hiervon nicht im geringsten überrascht bin. Immerhin reden wir hier von Japan. Wer dazu bereit ist einen Film zu drehen, bei dem es sich um nichts anderes handelt, als ein Entschuldigungsschreiben an ein Gummimonster aus den Fünfzigern, der ist natürlich auch dazu bereit, einen Film zu drehen, der eine Hommage an einen Cartoon-Space-Pirate aus den Siebzigern ist. Keine Ahnung wie ihr das seht, aber ich persönlich finde das großartig. Aber gibt es auch einen Grund diesen Film anzuschauen, wenn man kein Anime-Fan ist und einem die japanische Mentalität Rätsel aufgibt?

Die Arcadia im Frontalangriff auf die feindliche Flotte. Zahlenmäßige Unterlegenheit 36.000 zu 1. Damit schlägt Captain Harlock selbst die tapferen Spartaner (300 gegen 1.000.000) um mehr als den Faktor 10.

Die Arcadia im Frontalangriff auf die feindliche Flotte. Zahlenmäßige Unterlegenheit 36.000 zu 1. Damit schlägt Captain Harlock selbst die tapferen Spartaner (300 gegen 1.000.000) um mehr als den Faktor 10.

 

Visuals

Ja, den gibt es tatsächlich. Der große Pluspunkt von „Space Pirate Captain Harlock“ besteht in seiner gelungen visuellen Präsentation. Ich habe das schon oft gesagt und ich sage es wieder: Für einen Kinofilm ist das ein extrem wichtiger Punkt. Der mit Abstand wichtigste. Und hier wurde alles richtig gemacht. Die Computeranimation ist auf einem sehr hohen Niveau und absolut zeitgemäß für 2013. Die Redesigns von Harlock, Raumschiff und Crew sind mehr als gelungen und die Raumkämpfe sehen so atemberaubend aus, dass einem die Spucke wegbleibt. Die Arcadia, Harlock’s Schiff, ist quasi ein Geisterschiff im Weltraum. Entsprechende visuelle Effekte inklusive. Das allein ist bereits extrem awesome.

Fazit

Es ist ein seltsamer Zufall, dass ich „Space Pirate Captain Harlock“ kurz nach „Maleficent“ zu sehen bekam. Zu diesem Film sagte ich, dass er nicht besonders gut wäre, aber seinem Publikum immerhin bietet, was es will. Von „Space Pirate Captain Harlock“ kann ich dasselbe behaupten. Tatsächlich ist „Maleficent“ der bessere Film von den beiden. Aber wenn es um beeindruckende Visuals geht, hat „Harlock“ eindeutig die Nase vorne. Wie dem auch sei, wenn ihr Raumschiffe und flashy Effekte mögt, solltet ihr euch „Space Pirate Captain Harlock“ nicht entgehen lassen.

 

 

 

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Final Fantasy Unlimited (2001)


Game of Thrones – Season 4 (2014)

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Game_of_Thrones_title_cardNach einer Wartezeit, die wie immer viel zu lang war, ist es nun endlich soweit. Die 4. Staffel von „Game of Thrones“ ist da und wie ihre Vorgänger absolut Spitze. Der Serie gelingt es auch in dieser Staffel, einmal mehr, ihren Standards gerecht zu werden. Berücksichtigt man, wie hoch diese Standards sind, ist das keine kleine Leistung. Der Autor der Romanreihe, George R. R. Martin, kann mit der TV-Umsetzung seines Werkes zufrieden sein.

Bevor ich aber meine Kommentare und Anmerkungen zur 4. Staffel vom Stapel lasse, hier noch ein kurzer Nachtrag im Bezug auf die Dritte. In meiner Review der 3. Staffel der Serie war ich voll des Lobes. Es gab aber auch ein klein wenig Kritik. Vor allem im Bezug auf die berühmt berüchtigte Red Wedding. Ich empfand das dargebotene Blutbad, vor allem die Ermordung der schwangeren Ehefrau von Robb Stark, als billiges Mittel um die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, beziehungsweise dieses zu schockieren. Meine exakten Worte waren: „Aber so hat man den Eindruck, als wäre der geniale Autor, an dieser Stelle durch einen pubertären Teenager ersetzt worden, der aller Welt beweisen will, wie krass ernsthaft und erwachsen er doch ist.“

Wie sich herausstellte, lag ich mit meiner Vermutung richtig. Zumindest soweit es Talisa Stark betrifft. In den Romanen nahm diese nämlich nicht an der Red Wedding teil und wurde dementsprechend auch nicht ermordet. An dieser Stelle weicht die Serie von den Büchern ab, was natürlich bedeutet, dass ein anderer Writer dafür zuständig war. Offensichtlich ein pubertärer Teenager, was Martin natürlich entlastet.

Soweit es die 4. Staffel angeht, auch die bescherte uns, wie so viele Staffeln zuvor, neue interessante Charaktere, Kostüme, Schauspieler und Locations. Dieser Trend wird also unverändert fortgesetzt und garantiert, dass „Game of Thrones“ auch weiterhin zum Besten gehört, was in punkto anspruchsvoller Unterhaltung auf dem Markt zu finden ist.

Der große Newcomer in dieser Staffel ist Oberyn Martell. Die „Red Viper of Dorne“ bereitete den Lannisters einiges an Kopfzerbrechen und schickte sich sogar an einen Rachefeldzug gegen diese vom Zaun zu brechen. Ein sehr lobenswertes Unterfangen, auch wenn es gänzlich ohne Erfolgsaussichten ist. Wie mittlerweile jeder mitbekommen haben dürfte, mag Martin keine Helden. Oder Personen, die sich anschicken, Handlungen zu vollziehen welche den Eindruck erwecken könnten heldenhaft zu sein. Folglich bereitet er Oberyn ein rasches Ende. Ein Jammer, aber alles andere als unvorhersehbar.

martell

So cool, wie der neu vorgestellte Oberyn Martell im Verlauf dieser Staffel ist, so tot ist er gegen Ende.

Glücklichweise kann das Scheitern von Oberyn’s Rachefeldzug die Lannisters nicht davor bewahren, anständig Federn zu lassen. Während sie in Staffel 3 noch relativ glimpflich davon kamen, geht es ihnen in Staffel 4 ganz gehörig an den Kragen. Nicht ein, sondern gleich zwei wichtige Lannisters müssen ins Gras beissen. Darunter auch einer bei dem ich mir das bereits seit der ersten Staffel wünsche. Um wenn es sich dabei handelt, wird an dieser Stelle nicht verraten.

Es sei nur Folgendes gesagt: Nachdem die Lannisters nun endgültig mit den Starks aufgeräumt haben, müssen sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sie nur noch von Leuten umgeben sind, die bei Weitem weniger redliche Absichten haben. Was für eine Überraschung. Die Lannisters haben sich ein wahres Schlangennest gebaut und bekommen nun die Quittung dafür serviert. Absolut köstlich.

Trotzdem konnte ich auch in der 4. Staffel eine Ungereimtheit aufspüren, auf die ich nun zu sprechen komme. Es ist ein vergleichsweise kleiner Kritikpunkt. Aber eine Serie, die permanent ein so hohes Niveau aufrechterhält, erlaubt einem eben auch etwas spitzfindiger zu sein. Es geht um eine einzige Szene, die in der 10. Folge zu finden ist. Ich spreche von der Szene, in der Bran Stark und seine Gefährten von Skeletten, beziehungsweise fast vollständig skelettierten Untoten, angegriffen werden. Mein Gott sah diese Szene billig aus. Das war auf dem Level von „The Mummy“. Brandon Fraser-Style. Soweit es den Stilbruch angeht, übertrifft das die Red Wedding aus Staffel 3 um ein Vielfaches. So ein niveauloses Herumgehampel erwarte ich von Big Budget Hollywood Actionfilmen. In einer erstklassigen Show wie „Game of Thrones“ hat so etwas nicht das geringste verloren. Fairerweise muss ich erwähnen, dass die besagte Szene sehr kurz ist. Also genug davon.

Da beende ich diesen Text doch lieber mit einer positiven Anmerkung. Die 4. Staffel hatte nämlich auch etwas anderes, was es in „Game of Thrones“ bislang noch nicht zu sehen gab. Einen Heroic Last Stand. Das war eine angenehme Überraschung. Hätte ich mir nicht träumen lassen. Immerhin ist der Autor ansonsten so schwermütig und regiert auf Heldentum geradezu allergisch. Trotzdem durfte die Night´s Watch in dieser Staffel glänzen. Sie liefert, sozusagen, das Staffelfinale. Und ein sehr schönes noch dazu. In jedem erdenklichen Punkt stimmig mit dem Rest der Serie.

Hear my words and bear witness to my vow. Night gathers, and now my watch begins. It shall not end until my death. I shall take no wife, hold no lands, father no children. I shall wear no crowns and win no glory. I shall live and die at my post. I am the sword in the darkness. I am the watcher on the walls. I am the shield that guards the realms of men. I pledge my life and honor to the Night's Watch, for this night and all the nights to come.

Hear my words and bear witness to my vow. Night gathers, and now my watch begins. It shall not end until my death. I shall take no wife, hold no lands, father no children. I shall wear no crowns and win no glory. I shall live and die at my post. I am the sword in the darkness. I am the watcher on the walls. I am the shield that guards the realms of men. I pledge my life and honor to the Night’s Watch, for this night and all the nights to come.

Fazit

Das Warten hat sich gelohnt. Auch die 4. Staffel von „Game of Thrones“ ist ein wahrer Hochgenuss. Brillant, um es mit einem Wort zu sagen. Wer dieser Serie nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst. Ich für meinen Teil freue mich bereits auf Staffel 5.

Vorher in dieser Kategorie: Stargate SG-1 (1997)


Red (2010) & Red 2 (2013)

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Red-posterIn „Red“ (Budget 58 Millionen Dollar) war ich seinerzeit im Kino. Trotzdem habe ich nie etwas über diesen Film geschrieben. Dazu war er mir einfach zu unspektakulär. Nicht dass er mir nicht gefallen hätte. Aber ich war mir nicht darüber im Klaren, was ich hätte schreiben sollen. Agentenfilm der alten Schule trifft es eigentlich ganz gut. Actionkomödie im klassischen Stil wäre eine andere Möglichkeit. Wie dem auch sei, da ich nun auch „Red 2“ (Budget 84 Millionen Dollar) gesehen habe, packe ich die beiden kurzerhand in ein kleines Doublefeature.

 

Eine detaillierte Analyse scheint mir im Fall dieser beiden Filme wenig sinnvoll zu sein. Die Info, dass es sich hierbei um Comicverfilmungen handelt, ist ebenfalls kaum hilfreich. Die beiden „Red“ sind nämlich keinesfalls comicmäßig. Zumindest nicht in dem Sinne, in dem das Wort normalerweise gebraucht wird. Wie ich bereits sagte, handelt es sich hierbei um Agentenfilme. Um Filme über eine Handvoll Agenten im Ruhestand, welche, auf einen Schlag, einmal mehr im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Im Fadenkreuz trifft es vielleicht besser.

Während „Red“ Karl Urban als Gegenspieler für Bruce Willis aufbietet, übernimmt Byung-Hun Lee diese Funktion in „Red 2“. Beide erfüllen ihren Zweck. Trotz deutlicher Unterschiede. Während Urban eher der männlich derbe Typ ist, handelt es sich bei Lee um einen extrem gut aussehenden Mann. Ob er deswegen eine Nacktszene spendiert bekam? Würde jedenfalls Sinn machen. Mal was für die Damen.

Während „Red“ Karl Urban als Gegenspieler für Bruce Willis aufbietet, übernimmt Byung-Hun Lee diese Funktion in „Red 2“. Beide erfüllen ihren Zweck. Trotz deutlicher Unterschiede. Während Urban eher der männlich derbe Typ ist, handelt es sich bei Lee um einen extrem gut aussehenden Mann. Ob er deswegen eine Nacktszene spendiert bekam? Würde jedenfalls Sinn machen. Mal was für die Damen.

Für Filme dieses Genres ist die Handlung der beiden „Red“ durchaus brauchbar. Teil 1 ist etwas elaborierter. Weniger leicht zu durchschauen. „Red 2“ setzt uns hingegen einen Standard-Atombombenplot vor. Dass es sich dabei um eine spezielle, ganz besondere Art von Bombe handelt, hilft da nicht darüber hinweg. Aber Standard-Plot hin oder her, dem Spaß steht die Handlung in keinem der beiden Filme im Weg.

Hat es noch drauf: Bruce Willis. Der einzige Actionheld von vor der Jahrtausendwende, dem es gelungen ist, dieselbe zu überstehen.

Hat es noch drauf: Bruce Willis. Der einzige Actionheld von vor der Jahrtausendwende, dem es gelungen ist, dieselbe zu überstehen.

Wie bei Actionkomödien üblich, ist es die Kombination aus ästhetisch, sauberer Gewalt und Situationshumor, welche für den Unterhaltungswert sorgt. Dabei zuzusehen, wie Arschkrampen erschossen oder verprügelt werden, wird nie alt. Soweit es das Niveau von Action und Humor angeht – ja, beides gehört definitiv der alten Schule an ist aber so gut umgesetzt, dass es auch heute noch funktioniert.

 

Fazit

„Red“ ist definitiv stärker als „Red 2“. Aber der Qualitätsunterschied ist zu verkraften. Obwohl definitiv kein Muss, liefern beide Filme doch gute Unterhaltung auf Oldschool-Art. Empfehlenswert für zwischendurch. Falls man Actionfilme der alten Schule mag, oder ein Faible für Bruce Willis hat, gewinnen beide Filme natürlich noch zusätzlich mittels Nostalgiebonus.

 

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Maleficent (2014)


The LEGO Movie (2014)

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The_Lego_Movie_posterErinnert sich noch jemand an LEGO? Ich hatte früher eine Tonne von dem Zeug. Ritterburgen, Wikinger und natürlich Raumschiffe. Glücklicherweise muss sich niemand an LEGO erinnern, da es immer noch präsent ist. Heute mehr als jemals zuvor. LEGO hat Lizenzen für so ziemlich alles. Superhelden, Indiana Jones – selbst Star Wars. Was mich aber in erster Linie überrascht hat, war der Erfolg der LEGO-Videospiele, welche unter anderem auch auf den eben genannten Lizenzen basieren. Die kleinen gelben Männchen scheinen mittlerweile die Welt erobert zu haben. Da wird es höchste Zeit für einen eigenen Film. Den „LEGO Movie“ (Budget 60 Millionen Dollar).

 

Handlung


Lord Business plant, die Welt nach seinen Wünschen umzugestalten. Er hat genug von dem ständigen Wechsel und möchte das alles so bleibt, wie es ist. Für immer. Rücksicht nimmt er dabei keine. Was das für die Bewohner dieser Welt bedeutet, kümmert ihn nicht weiter. Ordnung um jeden Preis ist seine Devise. Dabei sind im die, sogenannten Master-Builder, welche frei und nicht nach Anleitung bauen, ein ganz besonderer Dorn im Auge. Die Master-Builder versuchen Lord Business aufzuhalten, doch trotz zahlreicher Versuche will ihnen das nicht gelingen. Einer Prophezeiung nach zufolge kann es nur ein Auserwählter schaffen, die Welt zu retten.

Hat anfangs noch Probleme mit seiner Rolle als Auserwählter: Der einfache Bauarbeiter Emmet.

Hat anfangs noch Probleme mit seiner Rolle als Auserwählter: Der einfache Bauarbeiter Emmet.

 

Einfallsreichtum


Dieser Film ist einfach nur Awesome. „The LEGO Movie“ bietet hervorragende Unterhaltung und kombiniert Comedy und Action auf gekonnte, professionelle Weise. Man merkt eindeutig, dass die Macher jede Menge Spaß an ihrer Arbeit hatten und mit viel Liebe zum Detail zu Werke gegangen sind. Diese Begeisterung haftet dem Film an und überträgt sich auf jeden Zuschauer, der dazu bereit ist, dies zuzulassen. „The LEGO Movie“ ist sicherlich nicht der großartigste Animationsfilm aller Zeiten, aber zweifellos einer der Besseren. Ein weiterer CGI-Meilenstein und Beweis dafür, dass sich diese Art von Film längst zu einem eigenen Genre entwickelt hat. Einem Genre, welches nicht im Traum daran denkt, sich an veraltete Konventionen zu halten und das gerne Mal aus der Reihe tanzt. In jedem Fall aber kreativ ist. Extrem kreativ.

Genau wie das Spielzeug selbst profitiert auch der Film von den zahlreichen Lizenzen, welche das Unternehmen über die Jahre hinweg erworben hat. Was DC in bis zum heutigen Tag nicht auf die Reihe bekam, nämlich Batman und Superman zusammen im selben Feature Film zu präsentieren, macht „The LEGO Movie“ einfach so nebenher. Während Superman nur als Witzfigur am Rande vorkommt, nimmt der Dark Knight hingegen eine wesentlich größere Rolle ein. Bei ihm handelt es sich um eine der wichtigeren Nebenfiguren. Das alleine ist extrem Awesome, aber noch längst nicht alles. Auch diverse andere Berühmtheiten, wie zum Beispiel Han Solo, Chewbacca, Michelangelo und Milhouse haben Gastauftritte. Um nur einige zu nennen.

Trotz der großen Anzahl von Gastauftritten, prominenter fiktiver Charaktere, ist die LEGO-eigene Figur des „Nineteen-Eighty-Something-Space-Guy“, mein persönlicher Liebling. Von denen hatte ich auch ein paar. Und ja – die hatten alle diesen Riss im Helm. Sehr authentisch, das Ganze.

Trotz der großen Anzahl von Gastauftritten, prominenter fiktiver Charaktere, ist die LEGO-eigene Figur des „Nineteen-Eighty-Something-Space-Guy“, mein persönlicher Liebling. Von denen hatte ich auch ein paar. Und ja – die hatten alle diesen Riss im Helm. Sehr authentisch, das Ganze.

 

Alles Blocks


Die Spezialeffekte dieses Films sind sehr leicht zu beschreiben. Es ist alles LEGO. Alles und jeder in diesem Film besteht aus regulären LEGO-Bausteinen. Nicht nur die Gebäude und die Figuren, auch die Explosionen, der Rauch und das Wasser bestehen. Natürlich handelt es sich dabei um CGI, dennoch bewegen sich sämtliche Figuren nur so, wie das auch echte LEGO-Spielfiguren können. Nicht mehr. Im Klartext bedeutet dies, dass man den ganzen Film mit LEGO-Figuren nachstellen könnte. Dazu bräuchte man lediglich um die hundertachtzig Figuren und circa 3 Millionen Bausteine. Irgendwie gefällt mir diese Vorstellung. Für den einen oder anderen ist das bestimmt auch ein Kaufanreiz. Marketingtechnisch sehr clever.

 

Botschaft


Der „LEGO Movie“ ist allerdings mehr als nur spaßig oder clever gemacht. Er beinhaltet auch eine interessante Botschaft. Vom offensichtlichen Kreativität gegen Ordnungswahn einmal abgesehen, beschreibt der Film zusätzlich, wie ein faschistisches System funktioniert. Oder, was es besser trifft, wie es aufgezogen werden könnte, wenn derjenige, der sich dafür verantwortlich zeigt, etwas auf dem Kasten hat. Ja, der „LEGO Movie“ enthält eine antifaschistische Message. Keine schlechte Leistung für kleine, gelbe Plastikmännchen. Obwohl der Film einige Parallelen zu Matrix aufweißt, die Ähnlichkeit mit „Tron: Uprising“ ist sogar noch größer, wirkt er an keiner Stelle wie eine billige Kopie. Die Story mag vergleichbar sein, wird aber mit Mitteln und durch Charaktere erzählt, bei denen es sich durchaus um Originale handelt.

Liefern zwei ganz ausgezeichnete Bösewichte: Bad Cop (Liam Neeson) und Lord Business (Will Ferrell). Übrigens, der Film wurde vom US-Fernsehsender Fox Business kritisiert, da er Kindern vermittelt, dass Großkonzerne schlecht seien. Jedes weitere Kommentar erübrigt sich an dieser Stelle.

Liefern zwei ganz ausgezeichnete Bösewichte: Bad Cop (Liam Neeson) und Lord Business (Will Ferrell). Übrigens, der Film wurde vom US-Fernsehsender Fox Business kritisiert, da er Kindern vermittelt, dass Großkonzerne schlecht seien. Jedes weitere Kommentar erübrigt sich an dieser Stelle.

 

Finale


Ein großartiger Film braucht selbstverständlich auch ein großartiges Finale. Das ist auch vorhanden, kommt aber mit einem kleinen Problem daher. Es beinhaltet Spielfilmszenen. Ich mochte es noch nie, wenn sie so etwas gemacht haben. Der ganze Streifen war so wunderbar blockförmig und dann ruinieren sie das mit ein paar aufpolierten Homo Sapiens. Zu schade. Allerdings muss ich zugeben, dass es sich hierbei, einmal mehr, um meine ganz persönliche Meinung handelt. Mehr noch als im Rest dieser Review. Objektiv betrachtet macht dieses Finale durchaus Sinn, war sogar unvermeidbar, da der Film von Anfang an darauf hinarbeitet. Der einzig reale Kritikpunkt ist, dass das Finale durch diese Unterbrechung an Tempo verliert. Auf der anderen Seite hat der Film bis dahin mehr als genug Tempo und, um die Wendung gegen Ende wirklich überzeugend rüber zu bringen, ist dieses Ende nötig, welches übrigens auch, genau wie der Rest des Films, alles andere als konventionell und abgedroschen ist.

 

 

Fazit

 

„The LEGO Movie“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Blockbuster. Der Film hat bereits knapp eine halbe Milliarde Dollar eingespielt. Ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis und ein großartiger Beweis dafür, dass an diesem Streifen mehr dran ist als das Auge sieht. Ich kann den „LEGO Movie“ nur empfehlen. Als Action-Komödie allgemein und vor allem natürlich an jeden, der jemals einen LEGO-Baustein in die Hand genommen hat.

Vorher in dieser Kategorie: Red (2010) & Red 2 (2013)


Man of Steel (2013)

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ManofSteelFinalPosterÜber diesen Film habe ich so viel und so Widersprüchliches gehört, dass ich wirklich sehr gespannt darauf war, ihn zu sehen. Für die einen scheint er der ultimative Flop, für die anderen der beste Superman-Film aller Zeiten zu sein. Nicht dass das besonders schwer wäre. Es gibt ein paar Superman-Verfilmungen. Aber gut sind die nicht. Ist „Man of Steel”(Budget 225 Millionen Dollar) also nun endlich der erste gute, moderne Superman-Film? Wir werden sehen.

 

Handlung

Der Planet Krypton ist dem Untergang geweiht. Jor-El, ein Wissenschaftler jener außerirdischen Zivilisation, versucht verzweifelt die Führungskaste seines Volkes davon zu überzeugen, den Planeten zu evakuieren. Der Rat lehnt seinen Plan jedoch ab. Aber nicht alle sind gewillt diese Entscheidung zu akzeptieren. Der ehrgeizige General Zod erhebt sich gegen seine Befehlshaber und versucht einen Putsch. Es kommt zum Kampf. Währenddessen verfrachtet Jor-El seinen Sohn an Bord eines Kleinst-Raumschiffes und schießt ihn ins All. Keine Sekunde zu früh. Zod sucht Jor-El’s Zitadelle heim und tötet den Wissenschaftler. Kurze Zeit später wird General Zod jedoch besiegt und mitsamt seinen Männern verbannt. Kryptons Untergang folgt unmittelbar darauf.

Inzwischen findet das kleine Raumschiff seinen Weg zur Erde. Das Baby wird von einem Farmer-Ehepaar aufgenommen und von diesen auf den Namen Clark getauft. Der volle Name lautet Clark Kent. Besser bekannt als Superman. Superman wächst auf der Erde auf und entdeckt, dass ihm diese Umgebung außergewöhnliche Kräfte verleiht. Aber er ist nicht der einzige Überlebende seines Volkes. Zod und seine Gefolgsleute sind ihrem Gefängnis entkommen und erreichen ebenfalls die Erde. Ihr Plan sieht vor den Planeten zu terraformen, ihn zu einem Ebenbild ihres zerstörten Heimatplaneten zu machen. Da dies den Tod aller menschlichen Bewohner der Erde bedeuten würde, nimmt Superman schweren Herzens den Kampf gegen seine Artgenossen auf. Das jedoch, erweist sich als gar nicht so einfach.

 

Auf den Punkt gebracht

Es ist wirklich kein Wunder, das dieser Film widersprüchliche Reaktionen beim Publikum ausgelöst hat. Er ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein einziges, riesiges Durcheinander. Er enthält eine ganze Menge Unsinn, aber ebenso Szenen, die schlichtweg atemberaubend sind. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Film gesehen habe, der so zerrissen war. Guter Shit und Bullshit geben sich hier die Klinke in die Hand. Manche Besetzungen sind katastrophal, andere hingegen genial. Vom erzählerischen Standpunkt aus gesehen ist der Film ein Frankenstein-Monster erster Güte. Die Story wird vollkommen losgelöst von jeglicher chronologischen Reihenfolge erzählt. Die Action hingegen ist sehr gut und es ist auch jede Menge davon vorhanden. Der Unterhaltungswert ist also unbestreitbar. Nachfolgend liste ich ein paar Punkte auf die mir ganz besonders gut gefallen haben, ebenso wie einige die ich nicht so sehr mochte. Aber sauber getrennt wird an dieser Stelle gar nichts. Ich werfe sie einfach wild durcheinander. Wie dieser Film.

 

Besetzung Negativ

Dieser Film ist zur Hälfte gut besetzt. Wie dem auch sei, die andere Hälfte ist richtig schlecht. Ich habe keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben. Wie kann der Unterschied in der Rollenverteilung so gewaltig groß sein? Zufall? Haben die einfach eine Münze geworfen? Ich weiß es nicht. Auf den Punkt gebracht; von allen schlechten Schauspielern, die dieser Film vorzuweisen hat, ist Kevin Costner der mit Abstand mieseste. Ich bin ein besserer Schauspieler als dieser Kerl. Warum es Costner überhaupt noch gestattet wird, in irgendwelchen Filmen mitzuwirken, ist mir ein Rätsel. Gibt es in Hollywood wirklich überhaupt keine Standards irgendeiner Art? Anscheinend nicht. Der Umstand, dass Costner von vorneherein schon reichlich daneben ist, entschuldigt in diesem Fall gar nichts. Dieser Mann nimmt eine schwach geschriebene Rolle und macht sie noch viel schwächer. Dies ist der mit Abstand grottigste Papa Kent, der mir je untergekommen ist.

Lois Lane ist da schon besser. Trotzdem ist auch sie eine der Schwachpunkte des Films. Jeder kennt Lois Lane als eine starke, unabhängige Frau. Es ist kein Geheimnis, dass die Darstellung einer Dame mit solchen Charaktereigenschaften für Hollywood nach wie vor eine ungemein fordernde Aufgabe ist. Sie bekommen es auch prompt dieses Mal nicht hin. Der Versuch das zu bewerkstelligen bescherte uns eine recht durchschnittliche Lois, die bestenfalls eine große Klappe hat. Das war es dann aber auch schon. Nach all den Jahrzehnten ist das bloße Konzept, eine Frau könnte etwas anderes sein als ein mittelgroßes Ärgernis mit Brüsten, nicht wirklich in der Traumfabrik angekommen. Um das Versagen komplett zu machen, sieht Lane auch nicht besonders gut aus. Teri Hatcher aus „Lois & Clark: The New Adventures of Superman“ hatte mehr Sexappeal im kleinen Finger als diese Frau. Warum gelang einer Serie, die nach heutigen Maßstäben nur als eine Low Budget Produktion bezeichnet werden kann, etwas, was ein Multimillionen Dollar Kinofilm noch nicht einmal im Ansatz schafft? Wahrscheinlich ist es eben jenes Geld, welches an dieser Stelle zum Problem wird. Wer viel investiert, möchte dies zu einem möglichst geringen Risiko machen. Das bescherte uns sicher auch Lois Transformation von einer dunkelhaarigen Schönheit zur Blondine. Das passt ins Schema. Offenbar gibt es mittlerweile sowieso nur noch zwei Haarfarben. Blond und Rot. In dem Fall passe ich. Danke vielmals.

Als Main-Villain dieses Films kommt der Besetzung von General Zod eine ganz besondere Bedeutung zu. Im Endeffekt steht und fällt ein Film mit seinen Villains. Mehr noch als die Helden entscheiden die Schurken, ob ein Film erfolgreich ist oder nicht. Grundsätzlich war es schon einmal eine gute Idee, sich überhaupt für Zod als Gegenspieler zu entscheiden. Allerdings hätte man jemand besseren für die Rolle auftreiben können. Michael Shannon ist zwar keineswegs ein schlechter Schauspieler, seine Darstellung von Zod wirkt durchaus überzeugend, ist aber nicht gänzlich ohne Makel. Shannon liefert uns einen sehr frustrierten und leicht reizbaren Zod. Dagegen ist nichts einzuwenden. Er presst seinen Text regelrecht aus sich heraus, manchmal hat man den Eindruck, er öffnet den Mund überhaupt nicht. Unglücklicherweise hat dies zur Folge, dass man ihn nur sehr schwer versteht. Das ist übrigens nicht auf meine Englischkenntnisse zurückzuführen. Wenigstens ein amerikanischer Kritiker hatte dieses Problem ebenfalls.

Fühlt sich generell missverstanden: General Zod

Fühlt sich generell missverstanden: General Zod

 

Besetzung Positiv

Während Superman’s irdischer Ersatzvater ein Versager vor dem Herrn ist, handelt es sich bei seinem echten Vater, seinem Space-Dad sozusagen, um das Beste vom Besten. Mit Auszeichnung. Sir. Jor-El verweist alle anderen Filmväter auf ihre Plätze. Es könnte gut sein, dass wir es hier mit der coolsten Darstellung eines Vaters zu tun haben, die uns filmerseits jemals untergekommen ist. Ich würde diesen Typ als Sidekick in meinem nächsten Computerspiel wollen. So gut ist der. Dargestellt wird dieser Übervater, als Vater von Superman nennen wir ihn vielleicht besser gleich Superdad, durch Russell Crowe. Respekt. Ich muss zugeben, dass ich das diesem Mann nicht zugetraut hätte. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Zod mag seine Makel haben, aber Gott sei Dank besucht dieser die Erde nicht alleine. Er bringt seine Leute mit. Im alten Film waren es nur zwei. Hier ist es eine ganze Armee. Aber eine Person sticht ganz besonders aus der Masse hervor. Sein Second in Command. Eine Kryptonierin mit dem Namen Faora. Hierbei handelt es sich nicht nur um die bestaussehendste Frau in diesem Film, sie hat auch anständig was auf dem Kasten. Wie Superman am eigenen Leib erfahren muss. Im Endeffekt wäre diese Dame auch ganz hervorragend für die Rolle der Lois Lane geeignet gewesen. Aber eine starke Frau ist anscheinend eine so Angst einflößende Vorstellung für Hollywood, dass sie in die Riege der Schurken verbannt werden musste.

Nun habe ich zwar bereits gesagt, der Besetzung des Schurken in einem Film eine ganz besondere Bedeutung zukommt, aber das bedeutet ja nicht, dass es gleichgültig ist, wer Superman spielt. Um er kurz zu machen; Superman wurde ganz hervorragend besetzt. Dies ist einer der großen Pluspunkte des Films. Der Darsteller, welcher hierfür ausgewählt wurde, hat nicht nur das Aussehen, sondern auch die Muskeln für die Rolle. Angeblich hat Henry Cavill sich seine Muskelpakete extra für diesen Film antrainiert. Das mag heute nichts Besonderes mehr sein, aber ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als es üblich war diese Rolle an einen schwachbrüstigen (wortwörtlich) Schauspieler zu vergeben. Weswegen ich gar nicht oft genug betonen kann, wie gut ich es finde, dass es heute nicht mehr so ist.

 

Handlung

Nerd-Details interessieren mich nicht. Aber auch wenn man diese beiseite lässt ist die Handlung von „Man of Steel“ ziemlich schwach und voller Logiklöcher. Auf den ersten Blick sieht sie noch halbwegs okay aus, doch je mehr man darüber nachdenkt umso schmerzhafter wird es. Für eine Comicverfilmung wäre das eigentlich entschuldbar. Aber wie alle Nolan-Filme nimmt sich auch dieser viel zu Ernst, weswegen ich an dieser Stelle leider kein Auge zudrücken kann. Leute, wenn ihr ein so hochgestochenes Produkt vom Band laufen lasst, von dem ihr euch einredet, das es der krasseste Shit schlechthin wäre, dann muss da wirklich mehr dahinter stecken. Nur so zu tun als ob reicht da nicht. Das ist nicht genug.

 

Action

Die hingegen ist absolut umwerfend. Da kann man nicht meckern. Weswegen ich das auch nicht mache. „Man of Steel“ wird den aktuellen Ansprüchen an einen modernen Actionfilm nicht nur gerecht, sondern übertrifft diese deutlich. Tatsächlich ist der Film in diesem Punkt so gut, dass man ihn mit Fug und Recht als revolutionär bezeichnen kann. Noch niemals zuvor sah man Superwesen auf so spektakuläre Art und Weise gegeneinander antreten wie in „Man of Steel“. Hier wird selbst der Kampf Neo gegen Agent Smith aus dem dritten Matrix-Teil übertroffen.

 

Overall Style

Soweit es den Film angeht; der ist ziemlich grau. Krypton ist grau, die Erde ist grau. Nolan scheint generell keine Farben zu mögen, oder Superhelden, was das angeht. Der Versuch diesen Superman-Film zu einer ernsten Angelegenheit zu machen, äußerst sich in erster Linie durch eine Reduktion sämtlicher Farben. Es macht schon Sinn, wenn man einen Film nicht zu bunt haben will. Vor allem wenn es sich um eine Comicverfilmung handelt. In Realfilmen funktionieren bunte Strampelanzüge einfach nicht. An dieser Stelle hat man es allerdings übertrieben. Irgendwann war es mir dann doch ein bisschen zu viel Grau. Mit den zahlreichen Versuchen anspruchsvoll zu sein war es ganz ähnlich. Leute, euer Film ist kein Werk von Shakespeare. Wenn ihr es darauf abzielt, eine anspruchsvolle Handlung und starke Charaktere zu haben, müsst ihr sie so schreiben. Alles andere hilft nicht.

An dieser Szene wird der visuelle Stil des Films ganz besonders deutlich. Also an Farben haben wir hier: Grau-Blau, Grau-Rot, Grau-Grün, und Grau-Grau. Ich hätte ja ganz gerne noch dunkelgrau gehabt.

An dieser Szene wird der visuelle Stil des Films ganz besonders deutlich. Also an Farben haben wir hier: Grau-Blau, Grau-Rot, Grau-Grün, und Grau-Grau. Ich hätte ja ganz gerne noch dunkelgrau gehabt.

 

Kryptons Stil

Obwohl der Ursprung von allem Grau mochte ich diese Version von Krypton. Ansonsten geschieht in diesem Film kaum etwas in chronologischer Reihenfolge, aber den Heimatplaneten von Superman bekommt man doch tatsächlich ganz am Anfang zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht mit Grau übersättigt, weswegen das da ganz gut für mich funktioniert hat. War ja auch eine andere Welt. Da macht ein anderer Stil Sinn. Und den hat Krypton in der Tat. Vor allem soweit es die Technik angeht. Kryptons Technologie erinnert an einen fünfzig-fünfzig Mix aus dem Stil der Space Jockeys aus „Alien“ und der „Matrix“. Ist also nicht wirklich neu aber immerhin eine gelungene Kombination. Ich sag es ja immer wieder. Bevor man eine schlechte originelle Schöpfung hinlegt, sollte man besser gut klauen. Hier funktioniert das.

 

DC’s Selbsthass

Etwas muss ich an dieser Stelle loswerden, was ich über die DC-Filme allgemein schon immer Mal sagen wollte. Hört bitte auf euch selbst zu hassen. Wenn ihr eine Comicverfilmung macht, müsst ihr damit Leben, dass euer Material kein Gold ist. Genau genommen ist es eher das Gegenteil. Trash. Wenn euch das peinlich ist, dann macht keine Comicverfilmung. Wenn ihr doch eine macht, dann steht wenigstens zu eurem Shit. Ein fliegender Mann, der Laserstrahlen aus seinen Augen verschießt, ist zwar ziemlich Awesome, aber auf eine recht alberne, kindische Art. Wehrt euch nicht dagegen. Genießt es.

 

 

Fazit

„Man of Steel“ ist ein schwieriger Fall. Auf der einen Seite ist der Film revolutionär, auf der anderen ein heilloses Durcheinander. Hat mich dieser Film unterhalten? Ja, das hat er. Werde ich ihn mehr als einmal anschauen? Nur für die Actionszenen. Wenn ihr also einen guten Brawl sehen wollt, dann seid ihr hier an der richtigen Adresse. Außer euren Augen wird allerdings nichts satt werden. Aber immerhin.

 

 

 

 

Vorher in dieser Kategorie: The LEGO Movie (2014)


The Dark Knight Rises (2012)

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Dark_knight_rises_posterWenn es bereits soweit ist, dass ich mich nicht im geringsten für einen Batman-Film interessiere, ist das in der Regel kein gutes Zeichen, soweit es die fragliche Trilogie angeht. Tatsächlich mochte ich „Batman Begins“ sehr, war von seinem Nachfolger aber doch etwas enttäuscht. Aus diesem Grund dauerte es eine ganze Weile, bis ich mir schließlich den dritten und letzten Teil, „The Dark Knight Rises“ (Budget 230 Millionen Dollar) zu Gemüte geführt habe.

Handlung

Bane, ein Söldner und Terrorist, ebenso wie Mitglied der Gesellschaft der Schatten, möchte das Werk seines Mentors vollenden und Gotham City dem Erdboden gleichmachen. Um das zu erreichen, besorgt er sich eine Neutronenbombe aus dem Fundus von Wayne Industries und erpresst mit dieser die Stadt, wie auch die Regierung der Vereinigten Staaten. Bane isoliert Gotham und sorgt dafür, dass Chaos und Anarchie in der Stadt Einzug halten. Sämtliche Polizisten werden eingesperrt und Bane beherrscht mit seinen bewaffneten Mitstreitern ganz Gotham City. Lediglich ein Mann kann dem Unrecht ein Ende bereiten. Batman.

Für und Wider

Hier also meine Gedanken zu diesem angeblichen Meisterwerk aus der Feder von Christopher Nolan. Zu allererst muss ich feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, etwas über mehrere Nolan-Filme hintereinander zu schreiben, ohne genau dasselbe zu schreiben. Sicher „Man of Steel“ und „The Dark Knight Rises“ sind unterschiedlich genug, dennoch tragen beide Werke unverkennbar die Handschrift besagter Person.

Genau wie in „Man of Steel“ ist auch hier offensichtlich, dass Nolan sein übliches, bekanntes Strickmuster einmal mehr anwendet. Selbstverständlich hat jeder Regisseur und Writer seinen ganz eigenen Stil. Dagegen ist nichts einzuwenden. In diesem Fall kam es mir aber so vor, als ob jemand einfach nur eine Checkliste durchgegangen wäre. Lieblos und ohne dabei besonders kreativ zu sein. Dark and gritty? Check. So wenig Batman-Szenen wie irgend möglich? Check. Humorfrei? Check. Und immer so weiter. Da ich mich in meiner Review von „Man of Steel“ bereits zur Genüge über Nolan’s, beziehungsweise die Einstellung von DC zu ihrem eigenen Material ausgelassen habe, werde ich an dieser Stelle darauf verzichten. Stattdessen konzentriere ich mich auf den Film an sich.

Beginnen wir mit etwas Positivem. Sehr viel wird es davon nämlich nicht geben. Aber immerhin etwas. Beim dritten Anlauf haben sie es dieses Mal endlich geschafft, eine hübsche Frau in ihrem Film unterzubringen. Wie passend, dass es sich dabei ausgerechnet um Catwoman handelt. Das hat mich schon ziemlich beeindruckt. Auch wenn es das nicht hätte sollen. Weiblich Hauptrollen mögen für die Traumfabrik ein Problem sein, aber weibliche Nebenrollen bekommen sie in der Regel schon hin. Die Sache ist die, dass ich mittlerweile eigentlich schon davon ausging, dass diese Leute blind sind oder etwas in der Art. Zwar wurde Catwoman für diesen Streifen von einer Schwarzhaarigen zu einer Roten umgeschrieben. Aber das hat mich nun wirklich nicht überrascht. Wie ich es bereits an anderer Stelle sagte, gibt es in Hollywood nun mal lediglich zwei Haarfarben für Frauen. Rot und blond und wenigstens wurde sie nicht blond.

So muss eine Catwoman aussehen. Dann klappt es auch mit Batman.

So muss eine Catwoman aussehen. Dann klappt es auch mit Batman.

Es gibt aber noch einen weitern Pluspunkt, soweit es Catwoman angeht. Am Ende, nachdem alles gesagt und getan wurde, ist sie doch tatsächlich mit Batman zusammen. Das ist keine Kleinigkeit. Fans warten schon seit Jahrzehnten darauf, dass diese beiden Dauerflirter endlich mal eine ernsthafte Beziehung eingehen. Es ist zwar nur eine kurze Szene, viel macht man aus dieser Begebenheit nicht, aber in einem Film, der ansonsten relativ mittelmäßig ist, wirkt so ein Detail nichtsdestotrotz sehr erfrischend und innovativ.

Weniger gut ist hingegen, dass Batman in diesem Film kaum vorkommt. Bei „Batman Begins“ hatte jeder Verständnis dafür, dass es nicht so viele Szenen gab, in denen Bruce Wayne als sein alter Ego unterwegs war. Schließlich hat es sich seine Geheimidentität in diesem Film erst zugelegt. Bei Teil 2 war der Mangel an Batman hingegen schon deutlich spürbar. Bei Teil 3 ist das nicht viel anders. Zwar könnte man hier argumentieren, dass es sich dieser Film mit dem Ende der Ära Batman beschäftigt, aber wo, bitte schön, war den seine aktive Zeit? Hätte das nicht der zweite Film sein sollen. Nun, er ist es nicht. Wurde da vielleicht noch ein Film vergessen. Fühlt sich irgendwie so an.

Witzigerweise hat „The Dark Knight Rises“ schurkentechnisch genau dasselbe Problem wie „Man of Steel“. Auch wenn mit Bane ein recht bekannter Batman-Gegner gewählt wurde, wird dieser mit einem eingebauten Problem geliefert. Man versteht ihn kaum. Bane trägt eine Maske, welche seinen Mund vollkommen abdeckt. Dies sorgt dafür, dass alles, was er so von sich gibt, sehr gedämpft und undeutlich klingt. Was zum Teufel ist mit diesen Filmemachern verkehrt? Ist das denen beim Dreh nicht aufgefallen? „Hey, Bane. Sag mal was.“ „Grumpfelblubb.“ „Okay. Alles klar. Lasst uns einen Film mit diesem Typen drehen.“ Eigentlich wäre das Ganze nicht so verheerend. Aber dieser Bane ist eine Laberbacke vor dem Herrn. Der kann nicht einmal für eine Minute seine Klappe halten. Ich kenne den Charakter schon seit einigen Jahren und in verschiedenen Inkarnationen aber so eine Laberbacke, wie in diesem Film, war der Gute noch nie. Naja, immerhin hat der Umstand, dass man ihn kaum verstehen kann, auch etwas Gutes. Bane labbert nämlich ziemlichen Unsinn.

Eine gute Wahl für einen Batman-Gegner. Bane ist genau der richtige Mann für das große Finale. Warum man ihm seine Kampfdrogen weggenommen hat, weiß ich allerdings auch nicht.

Eine gute Wahl für einen Batman-Gegner. Bane ist genau der richtige Mann für das große Finale. Warum man ihm seine Kampfdrogen weggenommen hat, weiß ich allerdings auch nicht.

Wo wir gerade beim Thema Unsinn sind. Da wäre noch der Plot. Welcher sich zugleich auch dafür verantwortlich zeigt, dass das, was Bane die meiste Zeit über sagt, kaum einen Sinn ergibt. Wer hat sich denn Bitte schön dieses Monstrum von einer Handlung einfallen lassen? Ich dachte der Plot von „Man of Steel“ wäre schlecht. Okay, er ist schlecht aber neben der Handlung von „The Dark Knight Rises“ sieht er wie ein Meisterwerk aus. Hört euch das einfach mal an und sagt mir, was hier nicht stimmt; Bruce Wayne entwickelt und baut einen Fusionsreaktor. Allerdings befürchtet er, dass diese Maschine in den falschen Händen zu einer Waffe werden könnte. Also versteckt er besagten Reaktor unter einem Fluss. Doch Bane findet ihn und macht genau dass, was Bruce all die Jahre über befürchtet hat. Er baut aus dem Reaktor eine Neutronenbombe. Anschließend wendet er sich an die Öffentlichkeit und erpresst die US-Regierung. Gotham wird abgeriegelt und zu seinem ganz persönlichen Spielplatz. Chaos, Anarchie und Bane herrschen, während die Bombe fleißig vor sich hin tickt. Zwar kann diese jederzeit gezündet werden, aber nach ungefähr fünf Monaten explodiert sie von ganz alleine.

Was macht hier keinen Sinn? Nun, zum einen gibt es Atomwaffen. Die sind nicht von Bruce Wayne erfunden worden. Ganz egal ob Kernspaltung oder Kernfusion, beide Typen sind zur Genüge vorhanden. Ich weiß, bei dieser Bombe handelt es sich um eine Neutronenbombe. Aber auch die gibt es. Eine Neutronenbombe ist, trotz ihres exotisch klingenden Namens, nichts weiter als eine, auf maximale Neutronenemission optimierte Wasserstoffbombe. Zu schade, dass die Filmemacher das nicht wussten. Irgendwie witzig, wenn man bedenkt, dass diese Leute aus einem Land stammen, welches über besagte Waffe verfügt.

Zum anderen; wie will Bane irgendjemanden mit dieser Waffe erpressen? Sie wird sowieso explodieren und JEDER weiß das. Vielleicht hätte er diesen Teil in seiner Ansprache einfach weglassen sollen. Wie darf ich mir das vorstellen? „Wenn ihr euch mit mir anlegt, sprenge ich euch alle.“ „Aber du sprengst uns sowieso alle, warum sollten wir also auf dich hören?“ „Weil ich euch sonst noch viel früher töte.“ „Wie lange dürfen wir denn unter deinem Terrorregime existieren, Gesetz den Fall, dass wir brav sind?“ „Fünf Monate.“ „Aber das ist nicht mal genug Zeit um das erscheinen des nächsten Bandes von Berserk zu erleben. Außerdem bist du Scheiße. Okay, Leute. Schickt die Armee rein und macht diesen Spinner platt.“

Zugegeben, man kann sich darüber streiten, wie bescheuert dieser Plot nun genau ist. So manch einer mag ihn vielleicht für vertretbar halten, soweit es eine Comicverfilmung angeht. Nun bemüht sich dieser Film aber mit aller Kraft, genau das nicht zu sein. Weswegen sich auch niemand darüber beschweren kann, wenn er nicht nach diesen Kriterien beurteilt wird. Unabhängig von den erwähnten Kritikpunkten ist es des Weiteren offensichtlich, dass es sich hierbei um denselben Plot handelt, der bereits in Teil 1 und 2 verwendet wurde. Das ist hochgradig einfallslos und schlichtweg eine Frechheit. Drei Filme in Folge mit derselben grundlegenden Handlung. Das ist eines der Dinge, welches Michael Bay in der Regel immer vorgeworfen wird. Diesen Filmen hingegen seltsamerweise nicht. Verdient hätten sie es allerdings. Mehr als alle anderen.

Dass Talia, Raz al Ghul’s Tochter, ebenfalls in diesem Film vorkommt und sich als der wahre Mastermind hinter diesem Plan entpuppt, fand ich grundlegend eine gute Idee. Leider wurde diese schlecht umgesetzt. Wenn man mal für einen Augenblick beiseite lässt, dass der Plan an sich Bullshit ist, muss ich leider sagen, dass aus Talia’s Rolle nur sehr wenig gemacht wurde. Bei ihrem auftauchen handelt es sich um etwas, was vermutlich ein cleverer Twist sein soll. Nur geht dieser, wie das eben so ist, wenn dergleichen von Leuten gemacht wird, die nicht wissen, wie so etwas geht, nicht auf. Jeder gute Film hätte vorab wenigstens ein paar Hinweise auf ihre Identität eingestreut. Einen gewissen Build-Up betrieben, welcher, mit viel Glück, zu einem anständigen Finale geführt hätte. Diese Rechnung geht hier allerdings nicht auf.

Nicht nur das Talia wie ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird, ihr in Erscheinung treten ändert auch nichts an der Situation. Weder an der Gesamtsituation, die Bombe wird immer noch explodieren, noch wird dadurch eine emotionale Reaktion bei einem der beteiligten Charaktere ausgelöst. Hier rächt sich nun, dass man sich bereits bei den Vorgängerteilen so weit wie möglich um die Comicwurzeln des Stoffes herum drückte. Talia kam noch nie vor und Bruce hat sie nie kennengelernt. Er kam er nie nahe, wie das in den Comics war, und deswegen kann er sich schwerlich von ihr betrogen oder hintergangen fühlen. Soviel zum Thema cleverer Plot-Twist. Ein guter Film hätte das hinbekommen.

Ein weiteres Problem ist die Action. Ihr könnt mir glauben, dass ich den Film an dieser Stelle lieber loben würde. Leider ist das nicht so einfach. Wo „Man of Steel“ glänzt, macht „The Dark Knight Rises“ einen eher schwachen Eindruck. Enttäuschend trifft es tatsächlich besser. Der Film hat zwar einiges an Action zu bieten, aber diese ist weder besonders viel noch besonders gut. Vor allem die Kampfszenen von Batman selbst blieben weit hinter meinen Erwartungen zurück. Von der Auseinandersetzung mit Bane hatte ich mir wesentlich mehr erhofft. Stattdessen gibt es lediglich einige mies choreografierte Boxkämpfe zu sehen. Das ist umso ärgerlicher da jeder weiss, dass Christian Bale zu sehr viel mehr in der Lage ist.

Abgesehen davon, dass der Mangel an qualitativ guten Actionszenen für den Film ein nicht zu unterschätzendes allgemeines Problem darstellt, schadet es ihm auch im Speziellen. Batman gehört mit zu den ältesten Superhelden, die es gibt. Es gab über die Jahre unzählige Variationen von ihm. Aus diesem Grund kann man den Charakter beinahe beliebig darstellen. Aber zumindest zwei Eigenschaften hat Batman in jeder seiner Inkarnationen. Er ist, zum einen, ein hervorragender Detektiv, und zum anderen, ein ausgezeichneter Martial Artist. In diesem Film ist er weder das eine noch das andere, was uns den wohl un-batmännlichsten Batman aller Zeiten beschert.

Ihr glaubt jetzt vielleicht, dass ich diesen Film hasse. Ich versichere euch, dass dies nicht der Fall ist. „The Dark Knight Rises“ hatte durchaus etwas zu bieten. Viele Szenen funktionieren wie beabsichtigt. Auch die Atmosphäre und die Stimmung des Films sind gut. Potenzial ist vorhanden. Das alleine ist aber nicht ausreichend. Alles in allem handelt es sich bei diesem Film um ein Werk, welches es nach meinen Maßstäben nicht geschafft hat, aus der Mittelmäßigkeit auszubrechen. Dazu sind die Anforderungen mittlerweile einfach zu hoch, was nicht zuletzt an Marvel und seinen Comicverfilmungen liegt, die allesamt besser inszeniert sind und wesentlich mehr Spaß machen. Vor allem verleugnen sie nicht, was sie sind, was jede DC-Verfilmung von Tag eins an macht.

Immerhin hat Batman wieder eines seiner typischen Vehikel. Das war ein weiterer Punkt, den ich an diesem Film mochte. Dieses Mal ist es sein Jet. Tatsächlich ist das Ding ein Helicopter. Aber es fliegt und das ist für mich nahe genug. Dieses hübsche Hightech-Utensil ist es am Ende auch, welches den Tag rettet. Zwar bin ich mir sicher, dass die Botschaft „Batman gewinnt, da er als einziger der Beteiligten einen Kampfhubschrauber besitzt“, zu keinem Zeitpunkt von den Machern beabsichtigt war, aber ich mag sie dennoch. Vielleicht sogar gerade deswegen. Immerhin macht diese Message sehr viel mehr Sinn als der ganze restliche Film.

Überlegene Mobilität und Feuerkraft. Auf dieses Stück Hardware entfällt ein großer Teil der Awesomeness des Films.

Überlegene Mobilität und Feuerkraft. Auf dieses Stück Hardware entfällt ein großer Teil der Awesomeness des Films.

 

Fazit

Faszinierenderweise ist es ausgerechnet der Mythos Batman, welcher es verhindert, dass dieser Film in der Schublade der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Da der Film ständig und grundsätzlich darum bemüht ist seine Comicwurzeln zu verleugnen empfinde ich das als hochgradig ironisch. Würde man sämtliche Batman-Trappings entfernen, würde lediglich ein Actionfilm übrig bleiben, der nicht der Rede wert wäre. Hoffnungslos veraltet, unfokussiert und banal. Ebenso wie bei „The Dark Knight“ ist der Wiederanschauwert praktisch nicht existent.

Vorher in dieser Kategorie: Man of Steel (2013)



Guardians of the Galaxy (2014)

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GOTG-posterGuardians of the Galaxy“ (Budget 170 Millionen Dollar) war ein Film, den ich unbedingt im Kino sehen wollte. SF ist ein Genre, welches heutzutage leider so gut wie ausgestorben ist. Dasselbe gilt auch für Space Operas. Da kam mir „Guardians“ gerade recht. Der Umstand, dass es sich hierbei um eine Comicverfilmung aus dem Hause Marvel handelte, garantierte zudem, dass der Film in gar keinem Fall enttäuschen würde. Ich habe es schon oft gesagt und ich sage es wieder. Marvel hat, soweit es modernes Unterhaltungskino angeht, den neuen Gold-Standard etabliert. Ihre Produkte sind durch die Bank hochwertig. „Guardians of the Galaxy“ ist da keine Ausnahme.

Handlung

Eines Tages erhält der von der Erde stammende Peter Quill, ein Weltraumplünderer und Schmuggler, den Auftrag einen mysteriösen Orb zu bergen. Als Peter versucht das Artefakt zu verkaufen, muss er jedoch feststellen, dass auch noch andere hinter der Kugel her sind. Diese enthält nämlich einen Infinity-Stein. Ein uraltes Juwel, welches seinem Träger gottgleiche Macht und Fähigkeiten verleiht. Der wahnsinnige Feldherr, Ronan the Accuser, möchte das Juwel in seinen Besitz bringen, um damit den Planeten Xandar zu zerstören.

Nach einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd gelangt Ronan schließlich in den Besitz des Steins und nimmt Kurs auf die Welt seiner verhassten Feinde. Da sie nicht für den Tod von Milliarden verantwortlich sein wollen, besinnen sich Peter und seine Mitstreiter eines Besseren und stellen sich Ronan in den Weg, um diesen aufzuhalten. Aber die Macht des Infinity-Steins macht dieses Unternehmen zu einem aussichtslosen Unterfangen.

 

Was kann ich zu diesem Film sagen?

„Guardians of the Galaxy“ präsentiert eine gut ausgearbeitete und mit viel Liebe zum Detail erschaffene Hintergrundwelt, welche zudem hochgradig exotisch ist. Ebenso exotisch wie das Setting, sind die Charaktere, welche darin vorkommen. Eigentlich sind Besetzung und Handlung hochgradig klischeehaft, soweit es Space Operas angeht, aber der Stoff ist so gut umgesetzt, dass einem das überhaupt nicht auffällt.

Diese Truppe hat es in sich. Von links nach rechts. Grüne Kampfschlampe, bewaffneter Waschbär, menschlicher Draufgänger, ein Baum und ein muskelbepackter Krieger, der seine Familie an Ronan verloren hat.

Diese Truppe hat es in sich. Von links nach rechts. Grüne Kampfschlampe, bewaffneter Waschbär, menschlicher Draufgänger, ein Baum und ein muskelbepackter Krieger, der seine Familie an Ronan verloren hat.

Wo wir gerade beim Thema sind. Ronan the Accuser ist ein ganz hervorragender Villain. Schließlich ist er sowohl markant als auch bedrohlich zugleich. Sein Outfit und Aufreten ist sehr gut in Szene gesetzt und sein Text spiegelt seinen Größenwahnsinn gekonnt wieder. Der Schauspieler bringt die Rolle sehr überzeugend rüber und beschert uns einen 1A Schurken, von dem man noch in Jahren reden wird. Im Gegensatz zu Bane und Zod kann man Ronan sogar verstehen, wenn er etwas sagt. Sollte zwar eigentlich nichts Besonderes sein, ist es aber anscheinend doch.

Dieser Mann hat einen Hammer der Thor vor Neid erblassen lassen würde und zudem noch ganz anständig einen an der Waffel. Ronan ist aber bei Weitem mehr als nur der übliche schwer zu stoppende Gegner für das Finale des Films. Er hat auch eine Agenda und ist selbstverständlich davon überzeugt, dass er vollkommen im Recht ist. Wie sich das für einen guten Kriegstreiber gehört.

Dieser Mann hat einen Hammer der Thor vor Neid erblassen lassen würde und zudem noch ganz anständig einen an der Waffel. Ronan ist aber bei Weitem mehr als nur der übliche schwer zu stoppende Gegner für das Finale des Films. Er hat auch eine Agenda und ist selbstverständlich davon überzeugt, dass er vollkommen im Recht ist. Wie sich das für einen guten Kriegstreiber gehört.

Während ich mir „Guardians“ ansah, befand ich mich in drei verschiedenen Gemütszuständen, zwischen denen ich immer hin und her wechselte. Staunen, aufgrund der schönen Settings und der eindrucksvollen visuellen Effekte. Genießen, der gut inszenierten und durchdachten Actionszenen. Und zuguterletzt gab es auch einiges zu lachen. Der Humor nimmt in „Guardians“ einen sehr hohen Stellenwert ein und es gibt jede Menge davon. Langweilig ist der Film an keiner Stelle.

SPACESHIPS! Ja, in „Guardians of the Galaxy“ gibt es ohne Ende Raumschiffe. Die sternförmigen Jäger des Nova Corps gefielen mir ganz besonders gut. Einen Flugkörper so zu gestalten, dass er wie das Logo der Organisation aussieht, der er angehört, ist ungefähr zu gleichen Teilen dreist als auch awesome.

SPACESHIPS! Ja, in „Guardians of the Galaxy“ gibt es ohne Ende Raumschiffe. Die sternförmigen Jäger des Nova Corps gefielen mir ganz besonders gut. Einen Flugkörper so zu gestalten, dass er wie das Logo der Organisation aussieht, der er angehört, ist ungefähr zu gleichen Teilen dreist als auch awesome.

 

Fazit

„Guardians of the Galaxy“ ist die perfekte Space Opera und der Überraschungshit des Jahres 2014. Nicht einmal Disney selbst rechnete damit, dass der Film derart erfolgreich sein würde. Bei Kosten von gerade mal 170 Millionen Dollar hat „Guardians“ bereits über eine halbe Milliarde eingespielt. Tendenz steigend. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte das so schnell wie möglich nachholen.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: The Dark Knight Rises (2012)


Frozen (2013)

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Frozen_(2013_film)_posterDisney gehört normalerweise nicht zu meinem Repertoire. Der typische Disney Animationsfilm, war für mich mit einem Schlag veraltet, als ich in meinen Teenagerjahren die Animes kennenlernte. Ein Vergleich ist zwar nicht unbedingt sinnvoll, wenn man es aber dennoch darauf anlegt, unterliegt Disney in der Regel in allen Punkten. „Frozen“ (Budget 150 Millionen Dollar) hat mich jedoch neugierig gemacht. Über diesen Film habe ich viel gehört. Die Resonanz war durch die Bank positiv. Das Publikum, wie auch die Kritiker, lobten diesen Film als revolutionär. Also habe ich ihn mir angesehen. Vorab allerdings erst mal eine kleine Warnung. Wenn ihr fanatische Fans von „Frozen“ seid, solltet ihr diesen Text vielleicht lieber nicht lesen.

 

Handlung

Die achtjährige Prinzessin Elsa verfügt über magische Kräfte. Eiskräfte, um genau zu sein. Ihre kleine Schwester Anna findet das voll cool. Ihre Eltern hingegen nicht. Folglich wird die kleine Prinzessin weggesperrt und ihre Kräfte werden geheim gehalten. Zehn Jahre später verunglücken ihre Eltern tödlich. Noch einmal drei Jahre später soll Elsa schließlich zur Königin gekrönt werden. Im Verlauf der Zeremonie verliert Elsa jedoch die Kontrolle über ihre Fähigkeiten und die versammelten Würdenträger erfahren von ihren Kräften. Daraufhin flieht Elsa aus ihrem Königreich und verschanzt sich in einem Eispalast. Allerdings hat sie zuvor, unbeabsichtigt und von ihr selbst unbemerkt, einen ewigen Winter über ihr Königreich beschworen. Folglich begibt sich Anna auf die Suche nach ihrer Schwester, damit diese den Winter beendet.

 

Pros und Kontras

Mein erster Kritikpunkt an diesem Film ist die Handlung. Versteht mich nicht falsch. Ich kritisiere hier weder den Umstand, dass die Handlung nicht besonders komplex ist noch das die Charaktere recht oberflächlich gezeichnet werden. Es ist mir schon klar, dass sich diese Art von Film an eine sehr junges, beziehungsweise jungebliebenes, Publikum richtet. Der schlichte Aufbau ist, sozusagen, genrebedingt. Dennoch gibt es einige Elemente, ohne die keine gute Geschichte auskommt. Jede Art von Story, ganz egal wie simpel sie auch ist, basiert auf einem Konflikt, der ihr zugrunde liegt. Bei „Frozen“ gibt es quasi keinen. Das ist ein Problem. Ein Problem, welches man dem Film auch anmerkt. Es ist Prinz Hans der sich letztendlich als Bösewicht entpuppt. Das passiert allerdings erst so spät, dass es hochgradig aufgesetzt wirkt. Ebenso wie das kurz darauf folgende Finale.

Die Protagonisten von „Frozen“. Von links nach rechts. Elch, Kristoff, Olaf, Elsa, Anna und Hans.

Die Protagonisten von „Frozen“. Von links nach rechts. Elch, Kristoff, Olaf, Elsa, Anna und Hans.

Da wir gerade beim Thema Villain sind, noch ein paar Anmerkungen dazu. Prinz Hans ist definitiv der mit Abstand langweiligste Schurke, der mir jemals untergekommen ist. Der Name alleine ist eine einzige Katastrophe. Prinz Hans von den südlichen Inseln? Das ist ein extrem generischer Name. Ich müsste sechs Semester Genericness in der Random University studieren, um mir einen Namen ausdenken zu können, der auch nur annähernd so lieblos ist. Hans Beweggründe sind gleich das nächste Problem. Gier als Motivation ist durchaus in Ordnung, nur hätte man das Thema doch besser ausschmücken müssen. Die Zeit dazu nahm man sich aber nicht. Ein Fehler, wenn ihr mich fragt.

Bleiben wir für das Erste bei den Charakteren und kommen wir gleich zur Eiskönigin Elsa selbst. Wer glaubt, dass es sich bei ihr um den Hauptcharakter handelt, liegt leider falsch. Immerhin hat sie wenigstens einen großen Anteil am Film, auch wenn sich dieser in erster Linie um ihre Schwester dreht, die jeden von uns weniger interessiert. Aber zurück zu Elsa. Diese Figur erfuhr viel Lob. Es hieß das es Disney, mit diesem Charakter, endlich gelungen sei, aus seinem üblichen Strickmuster für Bilderbuchprinzessinnen auszubrechen. Dieses Statement ist falsch. Zwar wird Elsa zu Begin des Films tatsächlich zur Königin von Erendale gekrönt, aber das ist lediglich ein Lippenbekenntnis. Dieser Umstand wirkt sich weder auf das Verhalten des Charakters noch auf die Handlung des Films an sich aus. Auch wenn sie dem Namen nach eine Königin ist, denkt spricht und handelt Elsa ganz genau so, wie jede andere Disneyprinzessin vor ihr. Sie rennt davon und sie will mehr. Das ist nichts Neues.

Auch der Behauptung, dass Elsa deswegen reifer ist als der handelsübliche Disneystandard, weil sie sich gegen ihre Eltern auflehnt und deren Gebote letzten Endes missachtet, kann ich nicht zustimmen. Elsa befolgt die Anweisungen ihrer Eltern fleißig und buchstabengetreu. Dann sterben ihre Eltern. Daraufhin befolgt sie deren Gebote noch mal zehn Jahre, dann noch mal drei, bis sie schließlich das einundzwanzigste Lebensjahr vollendet. Zu diesem Zeitpunkt findet die Krönungszeremonie statt und sie fliegt auf. Woraufhin postwendend die bereits erwähnte Flucht ihrerseits folgt. Das ist nicht, wie sich eine reife Person verhält. Ziemlich genau das Gegenteil. Und es wird auch nach ihrer Flucht keinen Deut besser. Das Einzige, was sie danach macht, besteht darin, sich zurückzuziehen und zu beschließen ihr Leben fortan in vollständiger Einsamkeit zu verbringen. Was genau dasselbe ist, was sie auch zuvor schon getan hat. Bloß in einem anderen Schloss. Ja, die Handlung dieses Films könnte man mit dem Satz, „Your Princess is in another castle“, vollständig und zutreffend wiedergeben.

Wenn „Frozen“ wirklich all das Lob verdienen wollte, welches ihm zuteil wurde, hätte man zumindest diese beiden Charaktere gründlich überarbeiten müssen. Die restlichen Figuren sind okay, soweit es Disneystandards angeht. Sie sind lediglich nicht besonders originell. Aber durchaus witzig und sympathisch.

Der Umstand, dass in diesem Film viel gesungen wird, ist schon viel eher ein Problem. In „Frozen“ wird bei Weitem zu viel gesungen. Es ist stellenweise schlichtweg ermüdend, um nicht zu sagen, nervig. Disney ging diesen Punkt betreffend zu seinen steinzeitlichen Wurzeln zurück. Ich singe über alles, was ich tue. Den ganzen lieben langen Tag. Dass mache dieser Songs nicht besonders gut sind, hilft dabei nicht weiter. Ironischerweise bringt mich das einmal mehr zu Prinz Hans zurück. Hier also meine Frage an Disney. Wie konntet ihr diesen Film bis unter das Dach mit Liedern vollpacken und dabei keines vom Schurken eures Epos singen lassen? Ernsthaft, diese Art von Songs sind für gewöhnlich die besten. Disney hat eine ganze Palette von großartigen Villain-Songs vorzuweisen. Viele von diesen sind ikonisch, bekannt und zudem gleichzeitig auch extrem beliebt. Wenn Prinz Hans darüber gesungen hätte, warum er das Königreich Erendale übernehmen will, wäre er mit einem Schlag sehr viel weniger farblos gewesen.

Immerhin sind auch so zwei Songs dabei, die richtig gut sind. Damit kommen wir zu den positiven Aspekten von „Frozen“. Der Lead-Song des Films heißt „Let it go“ und ist in der Tat, sehr gut. Dieses Lied verdient alles Lob, welches es bekommen hat, vollständig und ohne jede Einschränkung. Ich mochte auch das Lied von Olaf dem Schneemann. Auch wenn das eher in die Kategorie witzig fällt. Immerhin ist es nicht nur witzig, sondern ebenso bizarr einem Schneemann dabei zuzuhören, wie er davon singt, dass er sich auf den Sommer freut. Olaf ist der Comic-Relief des Films, der lustige Sidekick und für diese Rolle gut geeignet. Meine persönliche Hypothese Olaf betreffend ist ja, dass dieser Schneemann aus Koks gebaut wurde. Das würde nicht nur seine Gemütsverfassung erklären, sondern auch den Umstand, dass er sich nicht vor hohen Temperaturen fürchtet.

It´s so pretty. I want it! Elsa's Eisplast.

It´s so pretty. I want it! Elsa’s Eisplast.

Aber nicht nur der Lead Song, auch die visuellen Effekte des Films verdienen eine gesonderte Erwähnung. Eine positive, wohlgemerkt. Eis sah noch nie so gut aus. Die Bilder, welche dieser Film auf die Leinwand zaubert, sehen absolut atemberaubend aus. Falls jemand einen Grund dazu braucht „Frozen“ anzuschauen – das wäre zum Beispiel einer.

Einen häufigen Kritikpunkt, der mir zu Ohren gekommen ist, kann ich hingegen gar nicht nachvollziehen. Dabei geht es darum, dass irgendjemand angekreidet hat, dass Elsa und Anna einander extrem ähnlich sehen. Wenn man die Frisuren einmal außer Acht lässt, gibt es praktisch keinen Unterschied zwischen den Gesichtern der beiden Schwestern. Das ist zwar richtig, aber dennoch kein sinnvoller Kritikpunkt. Jede Disney Prinzessin sah schon immer aus wie jede andere Disney Prinzessin. Das ist durch den Stil an sich bedingt und kaum eine Neuigkeit. Dieser Film enthält lediglich zwei davon, weswegen das dieses Mal auch der letzte Holzkopf mitbekommen hat.

Als jemand der dasselbe Phänomen aus Animes kennt, kann ich an dieser Stelle nur folgendes sagen: „In diesen Genres sind Haarschnitte und Haarfarben charakterindetifizierende Merkmale. So etwas wie Fingerabdrücke, wenn man es so will. Falls das jemandem zu blöd ist, sollte er weder Disneyfilme noch Animes schauen. Man kann Disney viel vorwerfen, aber wenigstens sind sie clever genug ihre Prinzessinnen hübsch zu machen. Das macht nämlich als einziges Sinn. Da kann Alice Schwarzer so viel meckern, wie sie will.

 

 

Fazit

„Frozen“ ist ein optisch eindrucksvoller Film, der mich die meiste Zeit über gut unterhalten hat. Aus diesem Grund kann man die Meinung, dass es sich hierbei um einen guten Film handelt, durchaus vertreten. Wie dem auch sei, sobald man damit beginnt diesen Film mit anderen zu vergleichen kommt man schnell ins schwimmen. Ich denke da in erster Linie an „Rise of the Guardians“, der ähnliche Optiken vorzuweisen hat und zugleich um Welten besser ist. Aber auch den Vergleich mit anderen Filmen aus dem Hause Disney selbst hält „Frozen“ nicht wirklich stand. So empfand ich „Mulan“ seinerzeit als sehr viel revolutionärer, soweit das Aufbrechen des starren Disneyprinzessinnenstandards angeht. Folglich hätte dieser Film das ganze Lob und das Etikett revolutionär verdient – nicht „Frozen“. Bei „Frozen“ handelt es sich, im Endeffekt, lediglich um ein Musikvideo in Überlänge. Weswegen ich anstelle des Trailers den Lead Song hier verlinkt habe. Wenn ihr den gesehen habt, habt ihr im Endeffekt alles Wesentliche gesehen.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Guardians of the Galaxy (2014)


Wreck-It Ralph (2012)

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WreckitralphposterWährend ich mich nach „Frozen“ umgesehen habe, stolperte ich zufällig über den Trailer eines anderen Films. Die Thematik sprach mich an und so komme ich diese Woche gleich mit dem nächsten Animated Movie aus dem Hause Disney daher. „Wreck-It Ralph“ (Budget 165 Millionen Dollar). Der Film handelt von der Identitätskrise eines Videospielcharakters und das ist genauso spaßig, wie es klingt.

 

Handlung

Wreck-It Ralph ist der Bösewicht in dem (fiktivem) Arcade Klassiker „Fix-It Felix Jr.“. Grundsätzlich ist er mit seinem Job zufrieden. Nicht aber mit dem Umstand, dass er auch nach seiner Arbeit ein unbeliebter Außenseiter ist. Folglich beschließt er das zu ändern und kehrt seinem Spiel den Rücken zu. Seine Wanderschaft durch die unterschiedlichen Games der Spielhalle erweist sich jedoch als schwieriger, als er vermutet hat. In einem Go-Kart Rennspiel lernt Ralph Vanellope kenne. Bei dem kleinen Mädchen handelt es sich ebenfalls um eine Außenseiterin, die sich in einer ähnlichen Situation befindet wie Ralph. Notgedrungen schließen sich die beiden zusammen, um fortan gemeinsam für die Verwirklichung ihrer Träume zu kämpfen.

Ist mit der Gesamtsituation unzufrieden: Ralph beim Treffen der anonymen Bösewichte. Und ja – das rechts sind tatsächlich Bowser, Zangief, Dr. Robotnik und Bision.

Ist mit der Gesamtsituation unzufrieden: Ralph beim Treffen der anonymen Bösewichte. Und ja – das rechts sind tatsächlich Bowser, Zangief, Dr. Robotnik und Bision.

Die Handlung von „Wreck-It Ralph“ mag nach nichts Besonderem klingen und das ist sie auch nicht. Aber sie ist besonders gut umgesetzt. Obwohl sich alles etwa in dem Rahmen abspielt, den man von einem Film dieses Strickmusters erwartet, fügen sich die einzelnen Teile hier wie ein Puzzle zusammen. In dieser Hinsicht ist der Film ein kleines Kunstwerk. An alles wurde gedacht. Die unterschiedlichen Charaktere werden vorgestellt, die Regeln der Videospielwelt erklärt und diese auch an Beispielen anschaulich demonstriert. Ohne das der Film deswegen auch nur an einer einzigen Stelle langweilig werden würde, wohlgemerkt. Aber damit nicht genug. Zusätzlich baut „Wreck-It Ralph“ von Anfang an Atmosphäre auf und arbeitet ständig auf ein Finale zu, welches sich außerdem gewaschen hat. Viel besser hätte man es kaum machen können.

Hat so seine Probleme mit dem First-Person-Shooter-Alltag. Ralph versucht sich anfangs als Soldat bei „Hero's Duty“.

Hat so seine Probleme mit dem First-Person-Shooter-Alltag. Ralph versucht sich anfangs als Soldat bei „Hero’s Duty“.

Auch die Art und Weise wie der Main-Villain eingeführt wird, ist sehr clever. Obwohl sich dieser erst gegen Ende des Films zu erkennen gibt, ist er doch bereits vorher schon ein wichtiger Charakter und beeinflusst die Handlungen unseres Helden in zunehmendem Maße. Dabei ist der Film trotz allem clever genug ständig Hinweise einzustreuen, die ein cleverer Zuschauer dazu nutzen kann, dem Schurken auch schon auf die Schliche zu kommen, bevor dessen Maske fällt. Den ersten, wenn auch wagen, Hinweis erhält man bereits ein paar Minuten nach dem Intro. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Soweit es die Good Guys angeht, handelt der Film größtenteils von Ralph, Vanellope, Felix und meinem persönlichen Liebling, Sergeant Tamora Jean Calhoun, aus dem First-Person-Shooter „Hero’s Duty“. Letztere ist an Samus Aran aus der Videospielreihe „Metroid“ angelehnt und mit Abstand das coolste, was euch in diesem Film begegnen wird. Insgesamt präsentieren diese vier Charaktere eine interessante Auswahl aus unterschiedlichen Gaming-Epochen und wirken zudem sehr real. Der Umstand, dass diese Figuren auf existierenden, und weithin bekannten Archetypen beruhen, hilft dabei zusätzlich. Ein cleverer Schachzug, der dem Film in jedem Fall zugute kommt. Auch die Interaktion zwischen den verschiedenen Charakteren ist ausgezeichnet. Ralph und seine Crew beinflußen sich gegenseitig in ihren Meinungen und Handlungen, was mehr ist, als ich von vielen anderen Filmen sagen kann.

Felix verkuckt sich prompt in die hübsche Blondine Sergeant Calhoun. Diese jedoch weiß mit seinen Annäherungsversuchen nicht so wirklich etwas anzufangen.

Felix verkuckt sich prompt in die hübsche Blondine Sergeant Calhoun. Diese jedoch weiß mit seinen Annäherungsversuchen nicht so wirklich etwas anzufangen.

Optisch ist „Wreck-It Ralph“ voll auf der Höhe der Zeit. Man merkt, dass der Film nur kurz vor „Frozen“ entstand. Die Qualität der Animationen scheint mir so ziemlich dieselbe zu sein. Wunderschöne Eispaläste gibt es in diesem Film zwar nicht zu bewundern, dafür wird deutlich mehr Abwechslung geboten. Da Ralph und seine Kollegen verschiedene Spiele besuchen, bekommt man mehrere unterschiedliche Settings zu sehen, anstatt sich nur mit einem einzigen begnügen zu müssen.

Eilmeldung: Dieser Cop ist ein Donut!

Eilmeldung: Dieser Cop ist ein Donut!

Soweit es den Humor und die Action angeht, bietet „Wreck-It Ralph“ beides in annehmbarer Qualität und Quantität. Es gibt Filme die witziger sind, es gibt Filme die mehr und beeindruckendere Action beinhalten, aber nur wenige, die kreativer sind. Das ist mit Abstand der größte Pluspunkt, den der Film vorzuweisen hat. Das Ausmaß an Kreativität und Herzblut, welches in ihm steckt.

Erweisen sich nach anfänglichen Differenzen als ein effektives Team: Vanellope und Ralph

Erweisen sich nach anfänglichen Differenzen als ein effektives Team: Vanellope und Ralph

 

Fazit

In diesem Film singt niemand – und das ist gut so. Für Gamer ist „Wreck-It Ralph“ definitiv ein Muss. Es ist offensichtlich, dass die Macher etwas von der Materie verstehen, und wissen, wie sie auf ihr Publikum eingehen müssen. Aber auch für Nicht-Gamer bietet der Film gute Unterhaltung der kreativen Art.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Frozen (2013)


Battleship (2012)

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Battleship_PosterNach meinem Disney-Doublefeature kommen wir nun zurück zu einem typischen Hollywoodprodukt. Business as usual, sozusagen. „Battleship“ (Budget 209 Millionen Dollar) faszinierte mich gleich vom ersten Augenblick an. Seit ich den Trailer das erste Mal zu Gesicht bekam. Dieser versprach eine platte Story, hirnlose Action und mindestens ein Schlachtschiff. Aber hält sich der Film auch an dieses Versprechen?

 

Handlung

Die NASA nimmt Kontakt mit Außerirdischen auf. Die Außerirdischen besuchen die Erde. Die Außerirdischen greifen an. Die Außerirdischen bekommen einen Tritt in den Arsch.

We need a bigger boat!

We need a bigger boat!

 

Kann man so etwas wirklich kritisieren?

Soweit es die platte Story angeht, erfüllt „Battleship“ alle Erwartungen. Da es sich bei diesem Film um einen reinen Spaßfilm handelt, macht es nicht wirklich Sinn die Handlung zu analysieren oder allzu große Erwartungen an den Tag zu leben. Also begeben wir uns einfach auf die Ebene von „Battleship“ und sehen wir ihn uns auf der Stufe an, als ob es sich hierbei um ein Werk von Michael Bay handeln würde.

Eine Ausnahme gibt es allerdings. Und wenn ich schon dabei bin, kann ich die auch gleich aufgreifen. Der Film versucht zu etablieren, dass die Wahrnehmung der Aliens auf eine ganz bestimmte Art und Weise funktioniert. Manchmal scheinen sie die Menschen nicht sehen zu können und greifen sie in solchen Situationen dementsprechend auch nicht an. Der Film versucht hier ein gewisses Schema zu etablieren, nach dem die Aliens agieren. Ähnlich wie das in „Predator“ der Fall ist. Da dieses System keinen Sinn macht, erweist sich dieses Anliegen unglücklicherweise als Fehlschlag. Tja, hättest du besser nicht versucht clever zu sein, Filmchen. Du bist es nämlich ganz und gar nicht. Ernsthaft, nächstes Mal lasst ihr das besser bleiben. Ist schon okay, wenn die Aliens einfach dumm und einfältig sind. Begründungen sind nicht eure Stärke.

 

Design

Ich habe vielfach gehört, dass das Design der außerirdischen Schiffe sehr stark an das Technikdesign der Transformer erinnert. Das ist insofern richtig, als das die Oberflächenstruktur recht ähnlich ist. Auch die Art und Weise wie sich die Dinger bewegen, beziehungsweise aktivieren, ist vergleichbar. Da beide Filme auf Spielzeug der Firma Hasbro beruhen, ist das allerdings auch nicht weiter verwunderlich. Im Großen und Ganzen habe ich damit kein Problem.

Was schon eher ein Problem ist, ist der Umstand, dass die Aliens selbst, doch sehr lieblos geraten sind. Das Design ist schlicht und einfach einfallslos und wirkt wenig überzeugend. Zum einen sind die Aliens selbst bei Weitem zu menschenähnlich geraten, zum anderen ist die Qualität der CGI grenzwertig. Man hat stellenweise Schwierigkeiten damit zu glauben, dass diese Herrschaften wirklich da sind. Vor allem wenn sie mit den Schauspielern interagieren. Wohlgemerkt trifft das nur auf die Aliens selbst zu. Für eine realistisch wirkende Darstellung ihrer Schiffe sind die Effekte ausreichend.

Für die persönliche Ausrüstung der Aliens, wie zum Beispiel ihre Anzüge, gilt das hingegen nicht. Diese wirken disfunktional. An der Stelle kreide ich nicht den Mangel an nerdigem Technobabble an – so etwas will niemand hören – sondern den Umstand, dass die Designs nicht so aussehen, als ob sie funktionieren könnten. Wir wissen alle wie Taucheranzüge aussehen. Wir wissen alle wie Raumanzüge aussehen. Die Dinger haben unter anderem Handschuhe, Scharniere und Verschlüsse. Die Anzüge der Aliens hingegen, wirken im direkten Vergleich, eher wie lieblos geratene Cosplay-Utensilien. Zum überstülpen.

Klischee-Mensch gegen Klischee-Alien. Wer von beiden echter wirkt, ist nicht so ohne Weiteres festzustellen.

Klischee-Mensch gegen Klischee-Alien. Wer von beiden echter wirkt, ist nicht so ohne Weiteres festzustellen.

 

Langsam zu Beginn

Der Film braucht eine Weile um zu Potte zu kommen. Das ist eine Sache, die man mit Fug und Recht bemängeln kann. Immerhin ist eine prompte Bedienung eines der dankbarsten Merkmale von Produktionen dieser Art. Wenn die Action dann allerdings losgeht, ist sie durchaus amüsant. Nicht wirklich sensationell gut, aber dennoch enthält der Film genug Actionsequenzen auf einem zeitgemäßen Niveau, um spaßig zu sein. Das letzte Edge, um „Battleship“ wirklich zu etwas Besonderem zu machen, fehlt allerdings.

 

Schauspieler

Die Schauspieler sind, wie man es von einer Produktion dieses Kalibers erwartet, nicht besonders gut. Die Charaktere klischeehaft, aber immerhin sympathisch. Liam Neeson hat in diesem Film nur eine Nebenrolle und liefert eine Performance, wie man sie von ihm gewohnt ist. Der tatsächliche große Name in diesem Film ist Rihanna. Der Auftritt dieser, aus der Musikszene bekannten Dame, machte bereits im Vorfeld von sich reden. Für ihre Rolle in „Battleship“ wurde der Guten gar eine „golden Raspberry“ verliehen. In der Kategorie „Worst Supporting Actress“. Für mich beweist das allerdings nur einmal mehr, dass diese Auszeichnungen samt und sonders vollkommen willkürlich vergeben werden. Rihanna’s Performance ist wenigstens genauso gut wie die der anderen Schauspieler. Tatsächlich brachte sie ihre Rolle recht überzeugend rüber und ich weiß wirklich nicht, was das Gemecker soll. Es ist ja nicht so, als ob uns Hollywood ansonsten immer mit 1A Qualität versorgen würde.

Spielt ihre Rolle durchaus zufriedenstellend: Rihanna

Spielt ihre Rolle durchaus zufriedenstellend: Rihanna

 

Sinn und Zweck

Eine positive Note kann ich dem Film zum Abschluss allerdings noch zugestehen. Die japanische Marine kommt ebenfalls vor und recht gut weg. Ein japanischer Captain hat gar eine größere Rolle und das fand ich richtig gut.

Der eigentliche Star des Films ist jedoch die USS Missouri. Ein Schlachtschiff der Iowa-Klasse, welches im Finale gegen die Aliens eingesetzt wird und seine Breitseite auf diese abfeuern darf. Soweit es die Navy-Szenen angeht, ist der Film übrigens generell sehr realistisch. Das trifft nicht nur auf die Aufnahmen der Zerstörer zu, sondern gilt auch für das Schlachtschiff selbst. Insbesondere die Darstellung der Kommandobrücken, Nahbereichsverteidigung und Hauptgeschütze. Es sieht ganz so aus, als ob hierfür auf den tatsächlichen Schiffen gedreht wurde. Im Film wurden für die Inbetriebnahme und zur Bedienung des alten Schlachtschiffes übrigens Veteranen reaktiviert. Veteranen, welche durch echte Veteranen dargestellt werden, wohlgemerkt. Ja, bei den älteren Herren, die das Schlachtschiff im Finale des Films wieder flott mache, handelt es sich tatsächlich um Veteranen der US-Navy, von denen manche sogar noch im Zweiten Weltkrieg gedient haben.

Das ist aber noch nicht alles. So manch einem mag es vielleicht unglaubwürdig erscheinen, dass man so ein altes Schlachtschiff nach so langer Zeit wieder reaktivieren kann. Dies ist aber tatsächlich der Fall. Alle vier Schlachtschiffe der Iowa-Klasse dienen heute als Museumsschiffe. Dennoch hat die amerikanische Regierung, im National Defense Authorization Act von 2007 verfügt, dass mit der Nutzung als Museen keine Demilitarisierung einhergehen darf. Ersatzteile und Projektile müssen weiterhin gelagert werden, damit diese Schiffe, im Falle eines nationalen Notstandes, im Kampf eingesetzt werden können.

Kein Bild aus dem Film. Ein Schlachtschiff der Iowa-Klasse feuert eine Breitseite.

Kein Bild aus dem Film. Ein Schlachtschiff der Iowa-Klasse feuert eine Breitseite.

Wenn ihr euch also fragt, welchen Sinn ein Film wie „Battleship“ hat, vom Spaßfaktor einmal abgesehen, findet ihr hier eure Antwort. Es handelt sich um einen Propagandafilm für die US-Navy. Ich kann es nicht belegen, aber für mich sieht es schwer danach aus, als ob diese eng mit den Filmemachern zusammengearbeitet hat. Tatsächlich würde es mich nicht einmal wundern, wenn sie den Film zu Hälfte gesponsort hätte. Wobei natürlich anzumerken ist, dass eine enge Zusammenarbeit alleine bereits eine nicht zu unterschätzende Unterstützung darstellt. In jedem Fall muss man die Effizienz, welche hinter dem Ganzen steckt, bewundern. Nachdem dieser Streifen in den Kinos lief, gab es mit Sicherheit einen Anstieg bei den Rekruten der amerikanischen Marine. Das ist es, was diesen Film wirklich zu etwas Cleverem macht.

 

Fazit

„Battleship“ bietet kurzweilige Unterhaltung, ist aber selbst für Action-Fans keineswegs ein Muss. Dafür ist er nicht spektakulär genug. Immerhin muss ich zugeben, dass ich noch nie zuvor einen Film gesehen habe, in dem ein amerikanisches Schlachtschiff der Iowa-Klasse gegen Aliens antritt. Einen Film, in dem ein japanisches Schlachtschiff der Yamato-Klasse, gegen Aliens antritt, gibt es hingegen bereits. Hier liegen die Japaner deutlich in Führung. Wenn ihr also keine halben Sachen mögt und lieber Nägel mit Köpfen machen wollt, schaut euch gleich „Space Battleship Yamato“ an. Falls ihr aber lediglich an ein wenig seichter Action interessiert seid, könnt ihr bei „Battleship“ bedenkenlos zugreifen.

 

 

Vorher in dieser Kategorie: Wreck-It Ralph (2012)


Cloudy with a Chance of Meatballs 2 (2013)

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Cloudy_with_a_Chance_of_Meatballs_2Dieser Post ist ziemlich faul. Viel gibt ein Film wie „Cloudy with a Chance of Meatballs 2“ (Budget 78 Millionen Dollar) nicht her. Da ich mir aber bereits den ersten Teil zur Brust genommen habe, kann ich mich genauso gut über den zweiten Teil her machen.

 

Handlung

Der Film dreht sich um dieselbe Machine, wie schon der erste Teil. Flint und seine Freunde müssen nämlich feststellen, dass diese nicht zerstört wurde. Stattdessen hat Flints Erfindung, der FLDSMDFR, den Anschlag auf seine Schaltkreise überstanden und ein Eigenleben entwickelt. Mehr noch als zuvor schon. Statt Nahrungsmitteln in Übergröße produziert der Apparat nun lebende Nahrungsmittel. Die sogenannten „Foodimals“. Animiert durch den Supererfinder und Konzerneigner Chester V, macht Flint sich sogleich auf den Weg, um seine Erfindung ausfindig zu machen und dieses Mal endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Aber Chester verfolgt insgeheim ganz andere Pläne.

 

Zwei Dinge

Sind in diesem Film ganz offensichtlich. Die Macher mochten „Jurassic Park“. Und zwar sehr. Etwas anderes mögen sie dafür aber gar nicht. Nämlich Apple. Wenn ihr also „Jurassic Park“ mögt und Apple nicht leiden könnt, wäre das schon Mal ein Grund dafür, „Cloudy with a Chance of Meatballs 2“ anzusehen.

Ist von seinen Foodimals nicht besonders angetan: Flint

Ist von seinen Foodimals nicht besonders angetan: Flint

 

Abgesehen davon

Gibt es nicht viel, was für den Film spricht. Versteht mich nicht falsch. Der Streifen ist nicht schlecht. Aber doch merklich schwächer als Teil 1, der an sich schon relativ durchschnittlich war. Während der Humor nur geringfügig schwächer ausfällt, ist die Charakterinteraktion deutlich schwächer und weniger ausgeprägt. Flint ist nach wie vor mit seiner großen Liebe Sam zusammen. Dadurch entfällt das bisschen an Romantic-Comedy, was dem ersten Teil ein klein wenig Würze verliehen hat. Stattdessen bietet der Zweite lediglich einen wenig überzeugenden und praktisch instant gelösten Konflikt zwischen Flint und seinen Freunden. Chester V versucht nämlich, einen Keil zwischen diese zu treiben. Aber das ist die am schlechtesten inszenierte Intrige seit „Star Wars: The Revenge of the Sith“.

Mein Lieblings-Foodimal: Das Kartoffel-Nilpferd

Mein Lieblings-Foodimal: Das Kartoffel-Nilpferd

 

Fazit

„Cloudy with a Chance of Meatballs 2“ folgt der stolzen Tradition des „nicht-so-gut-wie-der-erste-Teil-sein“. Lediglich in Sachen Kreativität, im Bezug auf das Design der Foodimals, kann der Film punkten. Solange man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzt, ist der Film zwar durchaus unterhaltsam, nur gibt es eben bei Weitem bessere CGI-Komödien da draußen. Falls ihr aber schon immer mal wissen wolltet, wie es aussieht, wenn „Jurassic Park“ von Nahrungsmitteln nachgespielt wird, könnt ihr hier bedenkenlos zugreifen.

 

 

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